Lästigen Insekten kann es offenbar nicht heiß genug sein: Bei diesem Wetter fühlen sich zum Beispiel Fruchtfliegen oder die Weiße Fliege pudelwohl. Einer Masseninvasion kann man aber bereits im Garten vorbeugen.
Was jetzt grad auffällt:
Kornblume
Immer seltener leuchten aus Getreidefeldern neben rotem Klatschmohn und weißer Kamille viele blitzblaue Kornblumen heraus. Welch ein Verlust fürs Auge, aber auch für die Insektenwelt. Bienen, Tagfalter und Schwebfliegen laben sich gerne an den filigranen Blütenköpfen, in denen es reichlich Nektar mit hohem Zuckergehalt zu holen gibt. Kornblumen lassen sich sehr einfach auch im Garten ziehen: Einfach an sonniger und warmer Stelle auf durchlässigen Boden säen. Funktioniert auch im Balkonkasten.
Wetterspruch:
Juni muss den Ausschlag geben
für den künft’gen Erntesegen.
Was jetzt grad auffällt:
Jungfer im Grünen
Aus Samen leicht zu ziehen, diese hübsche Sommerblume mit den wohlklingenden, vielsagenden Namen: Jungfer im Grünen, Gretel im Busch, Braut in den Haaren oder Damaszener Kümmel (Nigella damascena). Neben blauen Sorten gibt es auch rosafarbene und weiße. Die Blumen halten sehr lange in der Vase, sind aber auch wegen ihrer ballonartigen Fruchtstände sehr beliebt.
Wetterspruch:
Soll’n Feld und Garten gut gedeih’n,
dann braucht’s im Juni Sonnenschein.
Was jetzt grad auffällt:
Bart-Iris
Majestätische Beetstauden mit begeisternden Blüten: die unzähligen Sorten der Hohen Bart-Iris (Iris-Barbata-Hybriden) gelten völlig zu Recht als Stars unter den Gartenpflanzen. Benannt nach der griechischen Göttin des Regenbogens schillern Irisblüten in allen Farben. Die Pflanzen mit den dicken Rhizomen sind sehr anpassungsfähig und ertragen Trockenheit gut, kommen in Gruppen gepflanzt am besten zur Geltung. Je größer die Blüten, desto regenanfälliger werden die Sorten, in regenreichen Gebieten sollte man daher kleinblumige Sorten bevorzugen. Sog. Rebloomer bilden im Herbst erneut Blüten.
Wetterspruch:
An St. Medardus (8.6.) wird ausgemacht,
ob vierzig Tage die Sonne lacht.
Was jetzt grad auffällt:
Frühe Rosen
Noch bevor der Rosenmonat Juni beginnt, eröffnen ein paar Frühstarter unter den Rosen mit kostbaren Blüten die Rosensaison. Dazu gehört die Bibernell- oder Dünenrose (Rosa pimpinellifolia). Sie zählt zu den Wildrosen, aber es gibt eine Reihe von Sorten mit weißen, gelben, rosa bis roten Blüten, von einfach über halbgefüllt bis gefüllt, oft duftend. Überaus anspruchslos schmücken die 1-2 m hohen Sträucher selbst an sehr kargen Standorten ihre dicht bestachelten Zweige mit feingliedrigen Laubblättern, bleiben den ganzen Sommer über gesund und bringen im Herbst kugelige, schwarze Hagebutten.
Wetterspruch:
Wenn’s im Mai viel regnet,
ist das Jahr gesegnet.
Was jetzt grad auffällt:
Flieder
Immer wieder: Flieder! Ein Traum von Blütenstrauch, erfüllt den Garten mit betörendem Duft. Neben den klassischen Sorten vom Gewöhnlichen Flieder (Syringa vulgaris) und Edelsorten (Syringa-Hybriden) kommen immer mehr Wildarten wie Hyazinthenblütiger Flieder (Syringa hyacinthiflora) und neue Zuchtformen in Mode, etwa besonders dicht gefüllte oder solche mit weiß gerandeten Blüten. Für kleine Gärten bestens geeignet sind die filigranen Preston-Hybriden (Syringa x prestoniae). Ganz nebenbei erwähnt, gehören Flieder noch zu den pflegeleichtesten Gartengehölzen.
Wetterspruch:
Wie sich das Wetter an Urban (25.5.) verhält,
so ist’s noch zwanzig Tage bestellt.
Was jetzt grad auffällt:
Vergissmeinnicht
Der Name ist Programm, in mehrfacher Hinsicht: die anmutigen Blümchen gehören zum Frühling einfach dazu. Vergissmeinnicht (Myosotis), die im Garten nicht nur blau, sondern auch rosa und weiß daher kommen, passen perfekt zum Muttertag!
Wetterspruch:
Mairegen bringt Segen, das weiß jedes Kind,
da wachsen die Blätter und Blumen geschwind.
Was jetzt grad auffällt:
Wolfsmilch
Anspruchslos, pflegeleicht, schneckenresistent, stets adrett und dauerblühend, diese Eigenschaften wünscht man sich heute von Schmuckstauden. Wer kann das besser erfüllen als Stauden, die wegen ihres Namens Wolfsmilch zurückhaltend betrachtet werden. Als Euphorbien rücken sie schon eher ins Blickfeld. Die Goldwolfsmilch (Euphorbia polychroma) schmiegt sich mit ihren halbkugeligen Büschen perfekt zwischen Tulpen, die Mandelwolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) überzeugt mit ihren hübschen Farbspielen, die Walzenwolfsmilch (Euphorbia myrsinites) bildet faszinierenden Blattschmuck. Wer beim Hantieren mit den Stauden Handschuhe trägt, hält ihren Milchsaft von der Haut fern.
Wetterspruch:
„Wohl hundertmal schlägt‘s Wetter um,
das ist dem April sein Privilegium.“
Was jetzt grad auffällt:
Brennnesseln
Unbeliebt, verachtet, gefürchtet: Brennnesseln (Urtica dioica). Aber in ihnen steckt so viel Nutzen, also her mit den Nesseln! Brennnesseln enthalten viele gesunde Stoffe von Vitaminen über Mineralien bis hin zu Kieselsäure. Sie sind geschätztes Wildgemüse und werden als Heilpflanzen hoch geehrt. Nesseln sind unverzichtbare Futterpflanzen für viele Schmetterlinge. Brennnesseln liefern besten Dünger für den Garten. Wer sein Beet mit grob gehackten Brennnesseln mulcht, hält Schnecken fern und sorgt gleichzeitig für Nährstoffnachschub und Humusneubildung.
Wetterspruch:
Regnet’s am ersten Maientag,
viele Früchte man erwarten mag.
Frisch entdeckt
Blau ist eine begehrte Blütenfarbe. Das Blaukissen (Aubrieta) bietet mehr als genug davon, auch wenn es eigentlich mehr zum Violett oder Lila tendiert. Zur Blütezeit sind die dicht graugrün belaubten Polster komplett von Blüten überzogen. Neue Sorten sind ganz besonders großblumig und auch tiefblau. Echte Hingucker! Ursprünglich sind Blaukissen im östlichen Mittelmeerraum bis Kleinasien heimisch. Ihren Aufschwung erlebten Blaukissen, als Steingärten in Mode kamen, seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehören sie daher zum Standardsortiment. Heute pflanzt man Blaukissen bevorzugt an Böschungen und Wälle, auf Mauerkronen und entlang von Treppen.
Wetterspruch:
Donner im April
viel Gutes künden will.
Was jetzt grad auffällt:
Moossteinbrech
Sie suchen nach einem unkomplizierten Lückenfüller für halbschattige, leicht feuchte Stellen unter Bäumen oder hohen Stauden? Etwas hübsch und anhaltend Blühendes für den Steingarten oder für Trogbeete? Dann sind Sie mit dem Moossteinbrech (Saxifraga x arendsii) bestens beraten. Dichte, moosartige Polster bleiben ganzjährig attraktiv, im Frühling kommt eine begeisternde Blüte hinzu. Weiße, rosafarbene, rote Blüten auf langen Stielen bilden einen Blütenteppich, der sich über Wochen hält.
Wetterspruch:
Wohl hundertmal schlägt’s Wetter um,
das ist dem April sein Privilegium.
Was jetzt grad auffällt:
Goldlack
Frühlingsduft zieht durch die Luft – unüberriechbar! Goldlack (Erysimum cheiri, Cheiranthus cheiri) blüht und verzaubert Beete, Rabatten, Töpfe und Kübel mit seiner verschwenderischen Blütenfülle in schillernden Farben. Anspruchslos, robust, pflegeleicht, blühfreudig, wuchsstark, wie man sich eine moderne Gartenpflanze vorstellt – der Goldlack erfüllt alle Wünsche. In voller Sonne entwickelt sich sein an Gewürznelken erinnernder Duft am besten. Meistens wird Goldlack als Einwegpflanze gezogen, nach dem Abblühen kompostiert. Schade, denn Goldlack kann nach Rückschnitt über viele Jahre gedeihen, wenn man ihn aussamen lässt, sich sogar vermehren.
Wetterspruch:
Am ersten April kann man vermessen,
die Wetterkarte gleich vergessen.
Was jetzt grad auffällt:
Osterglocken
Teilweise haben sie es geschafft, rechtzeitig zu dem heuer besonders zeitig liegenden Osterfest ihre gelben Glocken zu zeigen – Osterglocken gehören zu Ostern wie Ostereier, Osterschinken, Osterlamm. Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus), auch Gelbe Narzissen oder Märzenbecher genannt, sind sehr robuste und blühwillige Zwiebelblumen, die anders als etwa Tulpen von Wühlmausfraß verschont bleiben. Weil sie zuverlässig jedes Jahr um die Osterzeit herum scheinbar aus dem Nichts auftauchen und prächtig blühen, gelten sie als Symbole für die Auferstehung und das ewige Leben. Wer Osterglocken in die Vase stellen möchte, sollte sie besser nicht mit anderen Blumen kombinieren. Narzissen sondern einen Schleim ab, der die Wasserleitbahnen verstopft. Das lässt andere Blüten schnell welken. Birken- oder Weidenzweige passen dagegen perfekt zu den „Daffodils“, die in England wahren Kultstatus genießen.
Wetterspruch:
Osterregen bringt magere Kost,
Ostersonne fette und reichliche.
Was jetzt grad auffällt: Küchenschelle Märzensonne, welche Wonne, lockt allerlei Blütenwunder hervor. Beispielsweise Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris). Deren Blüten werden von einem seidigen Pelz geschützt, deshalb machen ihnen Kaltlufteinbrüche oder Schneeschauer nichts aus. Während die Pflanzen in der Natur immer weniger werden, sieht man sie in Gärten immer häufiger. Küchenschellen lassen sich sehr gut in Steingärten …
Was jetzt grad auffällt:
Schlüsselblume
Hier und da blühen sie schon, die Schlüsselblumen, Schlüssele oder Himmelsschlüssel. Nach einer Legende sind sie aus den verlorenen Schlüsseln des heiligen Petrus entstanden, und schließen seitdem im Frühling die Erde für alle Pflanzen auf. Die Echte oder Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) gehört laut dem Deutschen Verband für Landschaftspflege zu Bayerns Ureinwohnern und ist heuer „Blume des Jahres“. Die dottergelben Blüten tragen orangefarbene Flecken am Schlund, damit unterscheidet sich diese Art von der viel häufigeren Hohen Schlüsselblume (Primula elatior). Weil die Lebensräume der Echten Schlüsselblume schwinden, kann man ihr im Garten einen Überlebensraum schaffen. Viele Gärtnereien bieten Echte Schlüsselblumen getopft an. Die Pflanzen brauchen einen sonnigen bis licht-schattigen Platz mit magerem, kalkhaltigem Boden.
Wetterspruch:
Märzen kalt und Sonnenschein – bringt eine gute Ernte ein.
Was jetzt grad auffällt:
Kissenprimeln
Wenn der Frühling gerade draußen nicht so recht mag, dann lässt sich der Winterblues mit fröhlichen Blüten vertreiben – kleine Primeln sorgen für gute Laune. Die Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris), auch Erdprimel genannt, ist in West- und Südeuropa heimisch, bei uns nur an wenigen Stellen wie im Bodenseegebiet. Aber es gibt aus ihr gezüchtete Garten- oder Frühlingsprimeln in allen erdenklichen Farben, und genau diese strahlen uns derzeit überall entgegen. Die kleinen Frühlingsboten mögen es hell und nicht allzu warm im Zimmer, draußen frostfrei und wollen gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Nach der Blüte kann man sie gut auspflanzen in den Garten.
Wetterspruch:
Wenn es zu Kunigunde (3.3.) friert,
sie’s noch vierzig Nächte spürt.
Was jetzt grad auffällt:
Milchstern
Milchweiße Blüten in Sternform, der Name Milchstern (Ornithogalum) ist Programm. Die Zwiebelblumen eignen sich sehr gut für die Treiberei, ein bisserl Wärme und Wasser, schon schieben sich kräftige Blütenstiele in die Höhe. Nach dem heimischen, rahmfarben blühenden Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum), auch als Stern von Bethlehem bezeichnet, bietet der Handel den aus Südafrika stammenden Orangefarbenen Milchstern (Ornithogalum dubium) mit feuriger Blütenfarbe an. Und schneidet sich damit ins eigene Fleisch, denn angesichts der erstaunlich langen Blütezeit der Milchsterne besteht kein Bedarf an Nachschub, werden kaum frische Pflanzen verkauft – deshalb tragen Milchsterne auch die Namen „Gärtnerschreck“ und „Gärtnertod“ (und nicht daher, weil besonders in den Zwiebeln herzwirksame Giftstoffe enthalten sind).
Wetterspruch:
Der Simon (18.2.) zeigt mit seinem Tage,
der Frost ist nicht mehr lange Plage.
Was jetzt grad auffällt:
Kamelie
Eine Zimmerpflanze mit Schlüsselrolle in der Weltliteratur wie in der Oper, das gibt es nicht alle Tage. Das elegante Gewächs aus Ostasien ist von Alexandre Dumas in „Die Kameliendame“ wie in Guiseppe Verdis Oper „La Traviata“ verewigt. Nach Europa gelangten die Kamelien (Camellia) durch eine Verwechslung: Anfang des 18. Jahrhunderts wollten die Engländer Teepflanzen heimlich außer Landes bringen. Statt Tee schmuggelten sie aber Kamelien, enge Verwandte des Teestrauchs. Kamelien sind zur Teebereitung zwar ungeeignet, aber eben unvergleichlich schön – schon wurden sie beliebte Ziersträucher.
Wetterspruch:
Regen im Februar
bringt flüssig Dünger fürs Jahr.
Was jetzt grad auffällt:
Strelitzie
Ist die echt? Die Frage stellen sich viele, wenn sie die phantastischen Blüten einer Strelitzie (Strelitzia reginae) sehen. Paradiesvogelblume, dieser Name sagt alles: farbintensive Blütenblätter spreizen sich wie die schillernden Federn eines Vogels aus dem schnabelartigen Hochblatt heraus. Die Hand greift unwillkürlich zur Blüte, um zu prüfen, ob die Blüte nicht doch aus Kunststoff ist. Und man tut gut daran. Strelitzien werden vom Handel gerne mal mit künstlichen Blüten aufgehübscht, damit sie sich besser verkaufen.
Wetterspruch:
Lässt der Februar Wasser fallen,
so lässt’s der März gefrieren.
Was jetzt grad auffällt:
Winterschneeball
Die Welt erscheint rosarot, die Zukunft in rosigem Licht, wenn der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense) blüht. Diesen Winter, der sich immer noch eher wenig winterlich zeigt, blüht der beliebte Zierstrauch besonders üppig schon zu Jahresbeginn. Die Blüten sind nicht nur auffällige Eyecatcher, sondern auch Duftschmeichler. Selbst wenn Kälte die Blütenpracht dahin rafft, im Frühjahr erscheinen neue Knospen, dann steht das Blütenrosa in schönem Kontrast zum Frühlingsgrün der jungen Blätter.
Wetterspruch:
Ist am Dreikönig kein Winter,
folgt auch keiner mehr dahinter.
Frisch entdeckt:
Adventskränze
In der Zeit bis Weihnachten stehen Kränze hoch im Kurs. Neben traditionellen Kränzen aus Tannengrün dürfen auch andere Materialien rund gebunden werden. Im Garten findet sich so manches, was dafür geeignet ist: Perlhagebutten, Kräuter wie Strauchbasilikum, Oregano, Lorbeer oder Rosmarin, Saisonpflanzen wie Silberbusch. Einen elastischen Zweig, z.B. von Hasel, Hartriegel oder Weide, zu einem Ring formen, mit Bindedraht fixieren. Pflanzenmaterial in kleine Büschel fassen und mit Draht am Ring festwickeln. Fehlen nur noch: Kerzen!
Wetterregel:
Wenn kein Schneefall auf Kathrein (25.11.) is’
auf Sankt Andreas (30.11.) kommt er g’wiss.