Johannisbeeren? Nicht ganz…

Auf den ersten Blick: Johannisbeeren! Aber orange, nicht rot oder weiß? Nur ein paar wenige Beerchen, keine üppigen Trauben? Jaja, denn es sind auch keine „echten“ Johannisbeeren, jedenfalls keine Kultursorten von Ribes rubrum, der Garten-Johannisbeere. Sondern sie hängen an der Alpen- oder Berg-Johannisbeere (Ribes alpinum), einem oft als Straßenbegleitgrün oder in Wildhecken gepflanzten Strauch, der aber auch wild in Gebüschen und an Waldrändern zu finden ist. Die Früchte sind essbar!

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Erdbeeren? Nicht ganz…

Diese Früchte sehen aus, wenn man nicht ganz genau hinschaut, wie Erdbeeren, Walderdbeeren. Sind aber keine. Unterschied: kugelrund statt eiförmig und nach oben gereckt (mit einem hübschen grünen Blattkragen drunter) statt nach unten hängend (mit einem adretten dunkelgrünen Kelchkrönchen). Trotzdem essbar, wenn auch nicht unbedingt der Hit. Es sind Scheinerdbeeren, Falsche oder Indische Erdbeeren, nahe verwandt mit den Fingerkräutern wie Gänsefingerkraut, Kriechendes Fingerkraut, Blutwurz. Botanisch heißen die Pflanzen jetzt Potentilla indica, zu deutsch Scheinerdbeer-Fingerkraut, noch immer besser bekannt unter Duchesnea indica.

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Wiesenbocksbart

Und hier ist er, der Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis). In Fettwiesen zuhause, gerne in der Gesellschaft von Margeriten, Wiesen-Witwenblumen, Wiesen-Glockenblumen… und nur vormittags geöffnet. Mittags schließen sich die Blütenköpfchen und man meint dann, er sei von der Wiese verschwunden.

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Baumspaziergang und Kochshow

Spannendes zu Bäumen, diesmal am Freitag, 28. Juni 2019 in der Baumschule Steib in Roth: Ich öffne Ihnen die genussvolle und heilsame Welt der Bäume und Sträucher, die in Ihrem Garten wie in heimischer Natur wachsen. Bei einem kleinen Rundgang durch die abwechslungsreichen Baumreihen der Baumschule erfahren Sie viel Wissenswertes rund um die Gehölze, vor allem über deren Nutzung für die Küche wie fürs Wohlbefinden. Abgerundet wird alles mit einer kleinen Kochshow, bei der Köstlichkeiten mit Baumzutaten entstehen, die Sie natürlich auch probieren können.

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Waldmeister – für Haus und Hof

Wo Waldmeister wächst, hat Unkraut keine Chance. Zum einen verhindert der Waldmeister das Keimen von Samenunkräutern und lässt zwischen sich kaum Platz, zum andern unterdrücken Ausscheidungen seiner Wurzeln das Wachstum anderer Gewächse. Das macht ihn zu einem idealen Bodendecker, vor allem in Gartenbereichen, die ohnehin nur schwierig zu bepflanzen sind.

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Waldmeister – für Haus und Hof

Was so gut duftet und damit so angenehm entspannend wirkt, muss Böses fernhalten und Übles vertreiben. Ähnlich wie viele andere stark duftende Pflanzen reiht sich auch der Waldmeister in die Riege der Zauberkräuter zu Abwehr von Hexen und Dämonen ein.

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Waldmeister – Medizinisches

Ähnlich wie der Wermut im Absinth wurde Waldmeister mindestens teilweise zu Unrecht verdächtigt, selbst bei zurückhaltendem Gebrauch der Gesundheit zu schaden. Noch ein Irrglaube hält sich hartnäckig, nämlich dass Waldmeister mit der Blüte giftig würde. Das stimmt schlicht und ergreifend nicht, er wird mit fortschreitender Entwicklung nur immer herber. Waldmeister muss man ernten, wenn er voll in Saft und Kraft steht, zudem nach kurzem Antrocknen stark duftet.

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Waldmeister – Mythos der Giftwirkung

Waldmeister hatte nicht nur wegen der Nachwehen von Maibowle seinen Ruf weg, sondern wurde zusätzlich durch erschreckende Forschungsberichte über seinen Hauptinhaltsstoff zur Schadpflanze gestempelt. Der sinnlich anregenden Wirkung des süßen, kräuterartig würzigen Dufts von Waldmeister kann man sich ebenso wenig entziehen wie dem Aroma von Vanille, Bergheu oder auch Zimt. 1820 wurde der Duft- und Aromastoff erstmals aus Tonkabohnen isoliert und nach der in Guyana dafür üblichen Bezeichnung Coumarouna (spanisch cumarú) benannt: Cumarin. Wenige Jahrzehnte später fand Cumarin breite Anwendung, etwa in der Pharmazie zum Überdecken von unangenehmen Gerüchen, in der Kosmetik für Parfums und Cremes, in der Lebensmittelproduktion für Liköre, Schokolade, Süßwaren und Eiscreme.

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Waldmeister – Wonnetrank im Wonnemonat

Kurz vor der Blüte ist der Waldmeister in seiner besten Phase, jedenfalls aus menschlicher Sicht. In seinen filigranen Blättchen steckt ein herrlicher Duft, der aber erst geweckt werden muss. Das Cumarin, das den Waldmeister so typisch riechen lässt, wird erst frei, wenn die Pflanzen welken. Der fränkische Dichter Friedrich Schnack (1888-1977) beschreibt es so: „Der Waldmeister lebt erst nach seinem Tode wahrhaft auf. Wenn die Pflanze dahingewelkt ist, spendet sie den Hauch ihres Opfers: prickelnden, in Wein geborenen Maienduft…“.

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Waldmeister – der Mai kann kommen!

Der Mai ist zwar noch nicht gekommen, die Bäume schlagen aber schon aus und auch der Waldmeister schießt ins Kraut. Zur Walpurgisnacht, zum Tanz in den Mai hat das grazile Kraut seine Sternstunde. Mit unvergleichlichem Aroma entzückt die berühmte Maibowle – dem Waldmeister sei Dank. Das Volk setzt nicht allein auf die kulinarischen Qualitäten, sondern vertraut auch auf die Heilkraft des Waldmeisters.

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Karfreitag

Mit Karfreitag sind so manche Pflanzen eng verbunden. Schneidet man in der Nacht zu Karfreitag einen Holunderzweig auf dem Kirchhof und bohrt das Mark heraus, kann man damit Hexen erspähen. Man braucht nur beim Gottesdienst hindurch zu blicken, Hexen sitzen stets verkehrt herum zum Altar. Aber man sollte die Kirche vor dem Läuten schleunigst verlassen, sonst drehen einem die entdeckten Hexen den Kragen um oder jagen einem ihre Katzen auf den Hals.

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Gründonnerstag

In der Passionswoche zwischen Palmsonntag und Ostern hat der Donnerstag eine besondere Bedeutung. Gründonnerstag, eine sehr logisch klingende und wahrscheinliche Deutung des Namens bezieht sich auf den Brauch, an diesem Tag besonders viel Grünes zu essen. Mit grünem Gemüse und grünen Kräutern soll man die Kraft des Frühlings und die Stärke des Austriebs in sich aufnehmen. Laut Volksglauben wird man dadurch das ganze Jahr nicht krank und hat immer Geld im Beutel. Traditionell gibt es an diesem Tag eine bestimmte Speise wie Suppe, Brot oder Kuchen.

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Taube Nesseln 3

Und nochmal Taubnesseln, wahre Zuckerschnütchen: Kommt man den Hummeln zuvor, die das Hummelkarussell (das ist ein alter Name der Taubnesseln) anfliegen und die im Kreis um den vierkantigen Stängel aufgereihten Blüten wie beim Ringelspiel nacheinander besuchen, kann man selbst „Bienensaug“ spielen. Ausgezupfte Blüten, wie miniaturisierte Trinkhörner am Ansatz in den Mund gesteckt, lassen sich auslutschen. Honigsauger, Suggelblume, Schlotzerli, Schluznessel, Honigschläppchen, Zuckerschnuller, Zuzala, Zullerbadscher – all diese malerischen Bezeichnungen verraten den Spaß, den unzählige Kinder und Kind gebliebene Erwachsene schon mit den Taubnesseln erlebt haben. Weniger geläufig ist das Kindervergnügen, das Blütenröhrchen vorsichtig zwischen die Lippen zu nehmen, sachte hindurch zu pusten und dabei einen feinen Klang zu erzeugen – sind die Taubnesseln vielleicht deshalb wahre Lippenblütler?

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Taube Nesseln 2

Weiter geht es mit den Taubnesseln, und zwar mit Familienbande. Wilhelm Busch (1832-1908) beschreibt in seinem Gedicht „Am Vorabend von Rosens Geburtstag“ die Taubnessel als stocktaub: „Taubnessel (mit dem Hörrohr): Hä, was? Hä, welche?“ Taubnesseln besitzen sie tatsächlich röhrenförmige Gebilde, jedoch nehmen sie damit keine akustischen Signale wahr. Vielmehr sind ihre fünf Blütenblätter zu einer langen Kronröhre verwachsen, die sich nach vorne zu zwei Lippen öffnet. Damit erwecken die Blüten den Eindruck eines aufgerissenen Munds, wenn man sie von vorne betrachtet. Vom griechischen „lamos“ für Schlund, Rachen soll sich der botanische Name Lamium für die Gattung und gleich auch für Lamiaceae, die gesamte Familie der Lippenblütler ableiten.

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Taube Nesseln

Taub, das meint auch dumm oder ungeschickt, empfindungslos oder stumpfsinnig. Wer einst gehörlos war, musste unbelehrt bleiben und galt damit als geistig beschränkt, wenn nicht gar als deppert. Einfältig sind die Gewächse, von denen hier die Rede sein soll, aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, wenn man sie mal genauer unter die Lupe nimmt, erweisen sie sich als überaus originell und voller Talente.

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Es steht die Welt in Veilchen

„Der Frühling kommt, der Himmel lacht, es steht die Welt in Veilchen!“ schwärmte Theodor Storm. Laut griechischer Sage blühen Veilchen unter den Schritten der Frühlingsgöttin Persephone auf. Persephone wurde einst von Hades, dem Gott der Unterwelt geraubt. Ihre Mutter Demeter unterband vor lauter Gram um ihre verlorene Tochter alles Wachstum auf der Erde. Das konnte Göttervater Zeus nicht zulassen, deshalb drängte er auf eine Abmachung: Einen Teil des Jahres verbringt Persephone in der Unterwelt bei Hades, den anderen dagegen auf der Erde. Weilt sie bei Hades, stoppt das Wachstum, es wird Winter. Wenn sie aus der Unterwelt emporsteigt, blühen unter ihren Schritten auf der Erde überall Veilchen auf – zum Zeichen, dass jetzt die fruchtbare Zeit beginnt.

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Nicht zu vergessen

Vergissmeinnicht? Sieht fast so aus, ist sogar verwandt (beides sind Raublattgewächse) aber das hier heißt Gedenkemein oder Frühlings-Nabelnüsschen (Omphalodes verna). Man trifft es bei uns vor allem in Gärten und Parks an, nur selten in Laubwäldern verwildert. Ursprünglich liegt seine Heimat in feuchten Bergwäldern südlich des Alpenhauptkamms. In Deutschland gehört das Gedenkemein zu den Neophyten. Egal – es ist ein liebenswerter Bodendecker, der hoffentlich nicht nur mich mit seinen himmelblauen Blüten begeistert.

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Ach wenn der Giersch…

Wenn doch bloß der Giersch… nicht wär‘, stöhnen viele Gärtner und versuchen ihn mit allen Mitteln los zu werden. Dabei kommt doch der Giersch am ehesten dem Traum einer „eierlegenden Wollmilchsau“ unter den Pflanzen nahe. Wer kann da eigentlich noch wagen, „Der Giersch muss weg!“ zu sagen?

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