Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) nennt man auch Aprilblume. Klar, das bezieht sich auf die Blütezeit, und nicht auf einen Scherz zum ersten April…
Sauerampfer – klingt verächtlich aus dem Munde eines Weinliebhabers. Dagegen umso verlockender für einen Wildpflanzenkenner. Gerade sprießt er wieder, das Essigkraut, der Sauerlump, der Surimuri. Kaum jemand, der sich nicht erinnert, mit welcher Lust man als Kind die frischen Blätter des Sauerampfers von der Wiese gezupft und genüsslich zerkaut hat: so schön sauer! Da lief einem das Wasser im Munde zusammen und der Durst war gelöscht. Will nicht auch jeder Koch seinen Gästen ein solches Wohlgefühl vermitteln? Dann kommt er am Sauerampfer kaum vorbei.
Mehr zum Sauerampfer auch im Wildpflanzen-Magazin – dem monatlich erscheinenden e-Magazin rund um Wildkräuter und mehr.
Gestern aufs Butterbrot, heute in die Salatschale: Baumblätter schmecken einfach gut. Schnell ein Salat aus dem Wald – gewürzt mit Sauerklee, das bringt frische Säure ins Spiel. Und die zarten Blüten vom Sauerklee sind die i-Tüpfelchen auf dem grünen Teller.
Bevor es wieder richtig kalt wird – und das dicke Ende kommt ja meisten noch – kann man sich an den allfälligen Winterschnitt beim Kernobst machen. Nach getaner Arbeit gibt es dann eine Portion Nudeln mit frischem Grün, das verspricht das Gartenrezept. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.
Pflanze der Woche:
Sobald es ein paar warme Tage im Winter gibt, hat es der Winterschneeball eilig. Seine Knospen schwellen und drängen sich eilig heraus. Schon bald schmücken zartrosa Blüten die kahlen Zweige des Strauchs. Locken mit orientalisch-blumigem Parfüm, vergehen nach starken Frösten, treiben neu, wenn’s wieder wärmer wird.
Bauernregel:
Der Theobald (16.1.), der Theobald,
der macht unsere Häuser kalt.
Winter? Naja, die Bäume sind kahl, die Wiesen eher überschwemmt. Aber an geschützten Stellen im Wald, da scheint schon der Frühling fröhliche Urständ zu feiern. Frischer Sauerklee! Ich habe gleich ein paar Blättchen gezupft.
Wild: Gundermann und Knoblauchsrauke vom Wegesrand, Löwenzahn von der Wiese, Sauerklee und Taubnessel aus dem Wald, Ahornblüten vom Baum. Kultiviert: Radieschen, Dicke Bohnen, Sauerampfer, Schnittlauch aus dem Garten und vom Feld, erste Erdbeeren und Rhabarber. Alles, was der Frühling an Köstlickeiten feilhält, präsentieren Ihnen Irmi Rothfelder und ich. Das ergibt ein Treffen! „Wildes trifft Kultiviertes“ …
Heute, am 15. April, ist Kuckuckstag. Der allbekannte Vogel kehrt sehr pünktlich aus seinen Wintergebieten zu uns zurück, nämlich genau um diese Zeit. Wenn sein Ruf erschallt, soll man umgehend in seinen Geldbeutel greifen und mit den Münzen klimpern – so geht das Geld das ganze Jahr nicht mehr aus. Und dann gibt es ja noch Kuckucksblumen, Kuckucksbrot, Kuckucksblätter, Kuckuckslauch, Kuckuckssalat, Kuckuckskohl…
Überraschung! Jeder bekommt sein eigenes Päckchen und darf es öffnen, mal sehen, was da drin ist. Auspacken und ein Geheimnis ergründen – das machen wir doch alle gern. Warum nicht mal beim Essen? So geht’s:
Beim Spaziergang gestern gefunden, mit Ehrfurcht gepflückt und voller Freude heimgetragen: Die erste Wildpflanzenbeute in diesem Jahr! Bitte Vorsicht mit den zarten Pflänzchen – und Rücksicht beim Pflücken. Wer jetzt schon gnadenlos alles aberntet, der wird im Frühling und Sommer nichts mehr finden. Also nur ganz wenig ernten und wie edle Gewürze verwenden.