Erdbeeren? Nicht ganz…

Diese Früchte sehen aus, wenn man nicht ganz genau hinschaut, wie Erdbeeren, Walderdbeeren. Sind aber keine. Unterschied: kugelrund statt eiförmig und nach oben gereckt (mit einem hübschen grünen Blattkragen drunter) statt nach unten hängend (mit einem adretten dunkelgrünen Kelchkrönchen). Trotzdem essbar, wenn auch nicht unbedingt der Hit. Es sind Scheinerdbeeren, Falsche oder Indische Erdbeeren, nahe verwandt mit den Fingerkräutern wie Gänsefingerkraut, Kriechendes Fingerkraut, Blutwurz. Botanisch heißen die Pflanzen jetzt Potentilla indica, zu deutsch Scheinerdbeer-Fingerkraut, noch immer besser bekannt unter Duchesnea indica.

Lins Scheinerdbeere, rechts Wald-Erdbeere

In vielen Gärten breitet sich die nicht weiß, sondern gelb blühende Scheinerdbeere mit vielen Samen und zahlreichen Ausläufern stark aus, sie gilt gar als invasiver Neophyt. Vielfach wurde sie als anspruchsloser Bodendecker empfohlen und gepflanzt, jetzt haben wir den Salat, vielmehr die Beere – denn los werden wir diese Pflanze wohl kaum je wieder.

Scheinerdbeeren blühen immer gelb – im Gegensatz zu Wald-Erdbeeren (die haben weiße Blüten)

Peter Becker von NewTritionInk bereitet aus den Scheinerdbeerfrüchten in seinem Buch „Die Wildkräuterwerkstatt“ eine Konfitüre, ein Sorbet, einen Fruchtriegel, eine Torte und mehr zu – ob’s wirklich schmeckt, muss jeder selbst entscheiden. Denn meine Scheinerdbeeren scheinen einfach viel zu fad zu sein, als dass man damit etwas scheinbar Gutes zubereiten kann. Aber gut aussehen tut’s in jedem Fall. Und: NICHT giftig!

Als Bodendecker durchaus hübsch

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