Waldmeister – Medizinisches

Vom Volk geachtet, von der Medizin unbeachtet

Ähnlich wie der Wermut im Absinth wurde Waldmeister mindestens teilweise zu Unrecht verdächtigt, selbst bei zurückhaltendem Gebrauch der Gesundheit zu schaden. Noch ein Irrglaube hält sich hartnäckig, nämlich dass Waldmeister mit der Blüte giftig würde. Das stimmt schlicht und ergreifend nicht, er wird mit fortschreitender Entwicklung nur immer herber. Waldmeister muss man ernten, wenn er voll in Saft und Kraft steht, zudem nach kurzem Antrocknen stark duftet.

Von alters her schätzt ihn das Volk als hilfreiche Heilpflanze, was ein alter Spruch belegt: “Waldmeister stärkt das Gehirn und erfreut das Herz.”. Hieronymus Bock (1498-1554) nennt den Waldmeister wegen seiner heilkundlichen Verwendung Herzfreud und Leberkraut, auch Adam Lonitzer (1528-1586) lobt ihn als Leberkraut.

Neben Herz, Leber, Magen und Galle galt der Waldmeister als besonders förderlich für die Nerven. Man schrieb ihm eine beruhigende, den Schlaf fördernde und krampflösende Kraft zu, mit der Kopfschmerzen und Migräne, Menstruationsbeschwerden gelindert sowie die Nerven gestärkt werden sollten. Bei Venenschwäche wurde Waldmeister ebenso eingesetzt wie bei Entzündungen und zur Wundheilung. Insbesondere gegen nervöse Unruhe, bei Schlafstörungen und zur Förderung der Durchblutung findet Waldmeister bis heute noch Verwendung – allerdings gibt es für die Wirksamkeit in allen Anwendungsbereichen keine wissenschaftlichen Belege.

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