Zapfenkraut statt Teufelskralle

Das Zapfenkraut, so nennt man den Günsel (Ajuga) auch.  Verständlich. Aber was bedeutet Günsel?

Es hat sich im langen Sprachgebrauch abgeschliffen aus lateinisch „consolida“ bzw. „consolidare“, das bedeutet festmachen. Alte Volksnamen des Günsels wie Cunsele, Consolen oder Gunzol erinnern daran.

Mit Consolida wurden einst ganz allgemein wundheilende Pflanzen bezeichnet, z.B. der Beinwell (Symphytum officinale), der trug sogar die Auszeichnung consolida major, der große Festmacher. Als kleinen Festmacher, also consolida minor, bezeichnete man das Waldsanikel (Sanicula europaea), einen niedlichen Doldenblütler aus den Buchenwäldern. Und dazwischen consolida media, der Günsel! Seine Heilkraft liegt vor allem in den Gerbstoffen begründet, er wird seit alters her bei leichten Verletzungen, gegen Entzündungen im Hals-Rachen-Raum und gegen Magenbeschwerden eingesetzt. Überdies aber auch gegen Rheuma und Rückenschmerzen. Und das wohl zu Recht, denn im Günsel findet sich das Iridoidglycosid Harpagosid. Derselbe Stoff, der auch in der Afrikanischen Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) zu finden ist. Und letztere wird in Unmengen in Pillen und Wässerchen verarbeitet, die dann zu Unsummen über die Drogerie- und Apothekentische gehen. Wir hätten da doch was Heimisches!!!!

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