Noch ist das Klettenlabkraut (Galium aparine) zart genug, dass man die Spitzen ernten kann. Die schmecken gut, nur muss man sie vorab gut zerkleinern und/oder Köcheln, damit sie einem nicht an der Zunge kleben bleiben. Der griechische Arzt Dioskurides (1. Jh. nach Chr.) empfahl das Klettenlabkraut bei Müdigkeit und Erschöpfung. John Gerard (1545-1612), englischer Chriurg und Botaniker, empfahl eine Suppe aus Klettenlabkraut, um schlank zu bleiben und eine Gewichtszunahme zu verhindern… Warum ist das Kraut da eigentlich nicht schon lange von Schlankheitsaposteln und Diätverordnern entdeckt worden? Hier mein Rezept dazu:
Kräuter
Wie’s weiß duftet
Ganz in weiß – ja, Kranz in weiß! Der Frühsommer schenkt uns Blüten, besonders reich in Weiß. Schafgarben, Giersch, Wiesenlabkraut, Feinstrahl, Wilde Möhre… Daraus lassen sich zauberhaft feine Kränze winden oder stecken. Dufte – nicht wahr?
Wundersame Vermehrung
Bärlauch – wenn er erst einmal wo wächst, dann bald richtig. Schnell bildet er riesige Bestände aus, wird in manchen Gegenden zum Unkraut. Jetzt, zu Sommerbeginn, verschwindet der Bärlauch allmählich. Unter ziemlichen Duftwolken, die einem ganz schön in die Nase steigen, zieht er sich zurück. Nicht ohne vorher für Aussaat zu sorgen. In den grünen Früchten reifen schwarze Samen. Gewöhnlich werden sie von Ameisen verschleppt. Außer…
Himmelswasser
Ich habe das Gefühl, dass mich in diesem Jahr alles überholt. Da blüht doch tatsächlich der Frauenmantel schon? Sogar schon eine ganze Weile, und ich muss mich sputen, dass ich welchen bewundern kann. Auf der Wiese, wild wachsend. Man gehe zu Sonnenaufgang nackt (!) und schweigend (!!!) zur Alchemilla,
Tölzer Kräuterspaziergang
Wie das Gänsefingerkraut versilbert wurde
Als die Pflanzen von Mutter Natur ihre Bestimmung zugedacht bekamen, wurde der kleinen Anserine beschieden, sie habe mit ihren gefiederten Blättern auf dem Gänseanger zu gedeihen, aber auch den kahlen Boden entlang des Wegs zu bedecken, zwischen Gänsewiese und Fahrspur. Die kleine Anserine gehorchte brav ihrer Berufung.
Bärig, der Lauch
Er sprießt schon eine ganze Weile, der Bärlauch. Wenn er noch jung ist, schmeckt er besonders würzig und zeigt rassige Schärfe. Auf zu kulinarischen Bärlauchfreuden – auch beim Küchen-Rendezvous am Mittwoch, den 26. März 2014 auf Schlossgut Odelzhausen, von 18.30 bis 21.00 Uhr. Da trifft sich der Bärlauch mit der Brennnessel, die beiden sind sich durchaus grün! Mit dabei: Bärlauchpesto. Schon gespannt? Für solche, die es nicht erwarten können, hier das Rezept:
Bärlauch, oder nicht?
Der Bärlauch ist schon weit gediehen in diesem Jahr. Da packt einen die Sammelwut, kräftig würzige Grün soll auf den Teller. Aber halt! Immer schön aufpassen, es mischen sich so einige andere unter den Waldknoblauch. Ganz wichtig: Bärlauch lässt sich NICHT am Geruch erkennen, jedenfalls nicht beim Sammeln. Ein Blatt gepflückt, schon riechen die Finger stark nach Knoblauch – egal was man dann in Händen hält, es duftet ebenfalls. Da heißt es schon ganz andere Merkmale erkennen:
Veilchengedicht
Bitter – ja bitte!
Süß und salzig, damit werden wir täglich umgarnt und verführt. Zwei Stellschrauben, mit denen uns der wahre gute Geschmack vorgegaukelt wird, die uns süchtig machen. Herb? Bitter? Das wird verbannt. Man könne schlichtweg nicht gut kochen, wenn eine Speise bitter schmecke, so die Weisung vieler Koch-Gurus. Bitter – bäh, so die Suggestion vieler Lebensmittelhersteller. Und so verschwinden die Bitterstoffe von unseren Tellern.
Ein Lied, ein Lied!
Sonne einfangen
Bevor Nachtfröste sie dahinraffen – schnell noch pflücken. Ringelblumen, Sonnengold sammeln. Die balsamisch-harzigen Blüten trocknen für den Wintervorrat, die Zungenblüten übers Herbstgemüse streuen, Butter damit vergolden, Lotion zur Hautpflege mixen, heilsame Salbe anrühren…
Vom underdog zum Superstar?
Apium repens, der Kriechende Sellerie. Schon gehört? Gesehen? Nein? Kein Wunder, das Pflänzchen ist nur selten auf feuchtem Grünland zu finden. Aber ein besonders spannendes Kraut.
Kürbis trifft Hagebutte
Jetzt auch in Bad Tölz: Das beliebte Küchen-Rendezvous. Am Freitag, den 11. Oktober 2013 von 18.30 bis 21.00 Uhr im Haus des Gastes. Kürbis trifft Hagebutte, so heißt unser Mott, mit dem wir Sie verführen wollen. Ein lustig-gesellig-unterhaltsames Kochvergnügen, bei dem heiß gekocht, witzig erzählt, gekonnt angerichtet und genussvoll gespeist wird.
Hagebutten und Vogelbeeren
Der Kräuterwastl beim Kräuterfest
Immer umlagert, immer umschwärmt, immer gefragt: Der Kräuterwastl alias Sebastian Viellechner. Der unser Kräuterfest in Odelzhausen am vergangenen Samstag bereicherte. Es ist eben schon ganz was Besonderes, wenn ein Kräuterpädagoge aus seinem reichen Leben erzählt… Heute im Bayerischen Fernsehen, am 17.9.2013 um 19 Uhr: Mission Natur – Wer ist der Kräuterwastl. Anschauen. oder sein neues Buch lesen.
Odelzhauser Kräuterfest – ein Rückblick
Die Sonne schien, wenn auch nur in den Herzen der vielen Besucher und Aussteller, dafür aber besonders strahlend. Es war wieder ein gelungenes Fest, das Odelzhauser Kräuterfest 2013 auf Schlossgut Odelzhausen. Danke an alle die es besucht haben, die mitgewirkt haben, die uns unterstützt haben. Stellvertretend für die vielen Aussteller habe ich hier ein Bild voran gestellt, das lustige Kräuterleute zeigt, sie stammen von Gabriele Schnell und Eveline Baumgartner. Die beiden Kräuterpädagoginnen spielen „Das wilde Kräutertheater“ boarisch-griabig-guad zum mitmacha und kaputtlacha. Nachfolgend viele Impressionen:
Pflanze mit Migrationshintergrund
Schon bemerkt? Das Indische Springkraut blüht in voller Pracht. Stammt nicht von hier, ist zugereist – aus Indien. Wird daher als fremd, gar feindlich angesehen. Als invasiver Neophyt geächtet und bekämpft. Dabei liefern die unzähligen Blüten des Drüsigen Springkraut, der Wupper- oder Emscherorchidee – wie Impatiens glandulifera auch genannt wird – reichlich Nahrung. Nicht nur Hummeln …
Das Odelzhauser Kräuterfest 2013
Bald ist es soweit, auf Schlossgut Odelzhausen öffnet das alljährliche Kräuterfest seine Tore und Türen! Am Samstag, den 14. September 2013 von 10 bis 18 Uhr zeigen viele Kräuterpädagogen und Handwerker, Dienstleister und Gärtner, was man mit Kräutern alles machen kann. Übrigens, Odelzhausen ist ganz leicht erreichbar, es liegt an der A 8 zwischen München und Augsburg, den Hinweisschildern zum Schlossgut folgen.
Muttergotteskissen
Findet man nicht selten an Wildrosenzweigen: moosartige Auswüchse, verursacht durch den Stich einer Rosengallwespe. Diese Kinderstube für die Larven des Insekts wurden früher als Schlafäpfel unters Kopfkissen gelegt. Sieben Stunden sollte schlummern können, wer auf einem solchen „Siebenschläfer“ oder „Schlafkunz“ ruhte. Aber die Gebilde sind auch sonst noch wundertätig.
Marienflachs
Marienflachs, Marienschühlein, Liebfrauenpantoffel, Marienhaar, Muttergottesbettstroh – all die Namen für das Leinkraut (Linaria vulgaris) deuten auf eine innige Verbindung zwischen dem wilden Löwenmäulchen oder Froschgoscherl und Marienverehrung hin. Die anmutige Pflanze wurde und wird sehr gerne in den Würzbüschel, den Kräuterstrauß zu Maria Himmelfahrt gebunden. Früher wurde das Leinkraut vielfach als Heilpflanze genutzt. Als Abnehmkraut …
Marienpalm
Marienblatt
Mariengras
Es duftet nach Vanille und Waldmeister, das Mariengras (Hierochloe odorata). Man findet es in Pfeifengraswiesen, Seggenrieden oder Bruchwäldern – alles immer seltener werdende Standorte. Deshalb wird auch das Mariengras immer seltener, es steht bereits auf der Roten Liste. Wer eins findet, kann es in den Kräuterbuschen zu Maria Himmelfahrt am 15. August stecken – damit der Strauß noch besser duftet.