Süß und salzig, damit werden wir täglich umgarnt und verführt. Zwei Stellschrauben, mit denen uns der wahre gute Geschmack vorgegaukelt wird, die uns süchtig machen. Herb? Bitter? Das wird verbannt. Man könne schlichtweg nicht gut kochen, wenn eine Speise bitter schmecke, so die Weisung vieler Koch-Gurus. Bitter – bäh, so die Suggestion vieler Lebensmittelhersteller. Und so verschwinden die Bitterstoffe von unseren Tellern.
Dabei macht Bitteres so viel Spaß. Es kitzelt die Geschmacksnerven, lässt den Speichel fließen, macht Freude auf genussvolles Essen. Bereitet Magen und Darm auf das Kommende optimal vor. Und wirkt als natürliche Essbremse. Indem die Verdauung bereits vorgewärmt wird, nimmt das Hungergefühl rasch ab. Heißhunger auf Süßes wird reduziert. Einfach auszuprobieren: Eine Tafel Vollmilchschokolade (mit wenig Anteil an Bitterstoffen vom Kakao) lässt sich in einem Rutsch verputzen. Aber eine Tafel Schokolade mit mehr als 70 % Kakao, also Bitterschokolade? Also her mit Bitterstoffen. Wie wäre es mit Löwenzahn zum Anfang? Frische Blättchen, klein geschnitten in den Salat. Der sprießt schon fleißig. Macht Lust auf mehr…