Pflanzen
Kürbis? Kürbis!
Herbst – Kürbiszeit. An den dicken Beeren kommt nun wirklich niemand mehr vorbei. Sei es am Stapel am Straßenrand, sei es als Süppchen, sei es als Kuchen, sei es an Halloween. Ist aber auch gut so, denn die Kürbisse haben nur allzulange ein Schattendasein geführt, wurden als „Schweinefutter“ missachtet. Das haben sie nicht verdient – deshalb
Schlehen: Wetterprophetisch
Siehst du draußen den Winter winken, sollst du Schlehenfeuer trinken – nein, quatsch, diese „Bauernregel“ ist frei erfunden. Aber rund um Schlehen drehen sich viele alte Weisheiten. „Wenn der Schlehdorn blüht am Hag, wird es Frühling auf einen Schlag.“ Mal bereits Ende März, sicher aber im April ziehen Schlehenhecken duftend weiße Bänder durchs Land. „Ist die Schlehe weiß wie Schnee, ist‘s Zeit, dass man die Gerste säe.“ Nicht wenige Bauernregeln drehen sich um die Schlehe.
Hagebutten satt
Alte Weisheit
„Kaue und esse täglich drei Hagebuttenfrüchte und drei Wacholderbeeren, ganz gleich ob du gesund oder krank bist.“
Was für ein Baum
Einen Hausbaum gibt’s ja öfter, aber so einen habe ich noch nie gesehen. Chapeau! Eine Mispel (Mespilus germanica) passt deshalb auch besonders zu diesem Anwesen am Beginn des Astheimer Quittenlehrpfads (Nahe Volkach, Landkreis Kitzingen) vor die Tür eines Obstbauern. Der Baum wird den Spaziergängern viele „aaahs“ und „ooohs“ entlocken, sowohl zur Blütezeit wie jetzt im Herbst. Die Früchte muten schon seltsam an.
Sieht man nicht alle Tage
Wie das leuchtet!
Pimpernüsse
Welch ein Glück, wenn man die findet: Pimpernüsse (Staphylea pinnata). Leider ist sie nicht sehr häufig, ein Spaziergang mit besonders wachsamen Augen in den Rhein-, Lech- oder Donauauen führt am ehesten zum Ziel. Oder ein Kurs im Burgenland, wo man Pimpernuss-Sträucher z.B. im Eisenstädter Park in vielen Hecken eingestreut antrifft. Noch besser: Man hat gute Freunde, die einem ein Kistchen frisch gesammelter Früchte schenken (tausend Dank!). Und nun?
Kirschpflaumen
„Beeren“ für alle Schnäbel
Vogelbeeren! Alle gönne ich den Piepmätzen und Knabbermuckeln nicht. Ich muss mich sputen, damit ich überhaupt etwas ergattern kann. Bald hängt nichts mehr am Baum! Also pflücke ich beizeiten. Einen Teil trockne ich, fürs Vogelfutter (siehe Beitrag gestern), aber ich bin auch ein bisserl egoistisch und gebe nicht alles den Vögeln zurück.
„Beeren“ für Vögel
Vogelbeeren! Obwohl die Früchte von Sorbus aucuparia, der Eberesche, genau genommen keine Beeren sind, sondern Apfelfrüchte bzw. Sammelbalgfrüchte (schaut mal ganz genau hin – die kleinen Dinger sehen wirklich wie winzige Äpfelchen aus), werden sie ganz allgemein als Beeren bezeichnet. Vogel als Namensbestandteil trifft es klar: alte Volksnamen wie Spatzenkirsche, Drosselbeere, Krammetsvogelbaum oder Amselsang sprechen für sich.
Gemmotherapie
1000 Blüten
Muss ich mal nachzählen: Im Porträt zum Blutweiderich (Lythrum salicaria) bei Flora Emslandia von meinem Biologen-Kollegen David Janßen lese ich, dass pro Blütenstand bis zu 1000 Blüten produziert werden , jede Pflanze bis zu 30 Blütenstängel bilden kann. Nicht berücksichtigt, dass sich die Blütenstiele auch noch oft verzweigen. Was für eine Leistung.
Herbst vorzeitig
Wer derzeit in die Baumkronen schaut, meint oft, es sei schon tief im Herbst. Pappeln lassen grüne Blätter fallen, Birke und Linde tragen bereits gelbes Laub, Eichen werfen sogar ganze Triebe ab. Das liegt an den extremen Bedingungen, die uns dieser Hitze- und Dürresommer gebracht hat. Besonders eindrucksvoll erläutert dies Kräuterpädagogin Martina Hahn aus München auf ihrer Homepage Baumpfade. Bäume …
Alant
Groß und prächtig leuchtet er mit goldgelben Blütensonnen aus dem Beet, lehnt sich dankbar an den Gartenzaun und lässt sich von Bienen und Hummeln umschwärmen: Der Alant. Manche nennen die beeindruckende Großstaude auch Helenenkraut. Einer alten Sage nach sollen überall, wo einstmals die Tränen der schönen Helena über das Leid in Troja die Erde benetzten, diese erhabenen Blumen gewachsen sein.
Baumschmuck
Spargelsalat
Spargel, das königliche Gemüse, genießt man im Frühling und Frühsommer, maximal bis Johanni (24.6.). Aber jetzt, Spargel zum Ausklang des Sommers? Hört sich das nicht ebenso merkwürdig an wie Erdbeeren zu Weihnachten? Nicht, wenn vom Spargelsalat die rede ist! Spargelsalat (Lactuca sativa var. angustana) ist eine besondere Form des Gartensalats, der keine Köpfe bildet. Aus einer …
Ein Duft zieht durch den Wald
Das Alpenveilchen blüht! Großes Kino für die Nase. Der Name „Veilchen“ kommt hier wahrhaftig zu Ehren, denn die kleinen Blüten vom Europäischen Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) duften köstlich, und das auch noch sehr intensiv. In Österreich kann man die Zyklame in allen Bundesländern antreffen, z.B. im Salzburger Land. Dort wurden die „Erdapferl“ früher sogar als Fruchtbarkeitssymbole gehandelt, …
Ach du Schreck!
Ja ist denn schon wieder der Sommer vorbei? Keiner will hören, dass diese Jahreszeit auch einmal zu Ende geht, bloß das böse Wort „Herbst“ nicht in den Mund nehmen. Aber laut der Zeichen der Natur ist der Spätsommer bereits mehr als auf der Kippe – zum Früh-Herbst! Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) wird reif!
Der heilsame Wald
Brombeerfreuden
Sooooo viele Brombeeren! Da kommst gar nicht nach mit dem Ernten. Eine wahre Schwemme. Wohin damit? Gleich in den Mund… aber bald ist da kein Platz mehr. Also koche ich Brombeermarmelade, Brombeerkompott, Brombeersaft. Passiere den Brombeerbrei durchs Sieb. Und denke, wie schade, lässt sich mit dem Rest nichts anfangen?
Der schöne Gundermann
Schau, schau: Gundermann (Glechoma hederacea) piekfein im Topf und in der Blumenampel. Frau Flohr aus Schwabhausen hat das „Unkraut“ auf meinen Vortrag beim Gartenbauverein hin eingepflanzt und freut sich jetzt an ihrem wundervollen, selbst gezogenen Gundermann.
Die rote Pest aus grüner Sicht
So der Titel eines Buchs von Volkmar Weiss im Leopold Stocker Verlag. Untertitel: Springkräuter – von Imkern geschätzt, von Naturschützern bekämpft. Das muss ich lesen. Tatsächlich finde ich in diesem Werk eine Fülle von sehr gut untermauerten Argumenten, die für mehr Gelassenheit im Umgang mit den eingeschleppten, als invasive Neophyten nicht nur titulierten, sondern vehement bekämpften Springkräutern werben. Gerade beginnt das Indische Springkraut zu blühen, schon rufen viele Umweltschutzverbände zum „Kampf gegen Fremdländische Unkräuter“ auf…