Entwicklung einer Zinnie

Knospe halb erwachtIn Gewitternacht…Kern von samtenen Rubin,Schuppiger Kelch umwindet ihn;Doch dem Rand entschlüpfen vieleGelbe Stifte, grüne Stiele,Und das unvollkommene RundOrdnet sich von Stund zu Stund…Aus den Stielen, aus den StiftenScheinen Flügel sich zu lüften,Blättchen fein wie Faltergold,Noch zu Hülsen eingerollt,Jedes Blättchen auserwähltUnd von Elfenhand gezählt, –Noch ein einziger Tageslauf,Und die Hülsen tun sich auf,Sind von …

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Unsere Liebe

Die Weidenröschen bedeckenDie Blöße mit Purpurpracht;Durch rote TannenstämmeDie goldene Sonne lacht. Der Wind treibt goldene WellenÜber den blauen See;Ein großer, goldener VogelSchwebt langsam auf zur Höh’. Wir folgen ihm mit den AugenUnd sehen uns lächelnd an:So hoch wie unsere LiebeEr niemals fliegen kann. Hermann Löns (1866-1914)

Fliege und Wanze

Die Fliege hat zur Wanze gesprochen:“Leih’ mir doch eine Mass Blut,Ich habe den Bürgermeister gestochen. – – Aber der roch nicht gut.Und ich habe sein Blut, ohne was zu sagen,In die Nase von seiner Frau übertragen,Und gab auch der Tochter und dem SohnEine kleine Portion.Und nun riecht die ganze FamilieNach Quecksilber und Petersilie,Und ist voller …

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Die Hummel

Bepelztes Tierchen, dein GebrummIst guter Ding‘. Im Kopf herumGeht dir, es sei so gut zu sein,So warm im Wiesensonnenschein;Gemächlich, Hummel, sei der RaubAm unverwehrten Blumenstaub.Bald trinkst du dich an Honig stumm,Bald fällst du neu in dein Gebrumm! Karl Mayer (1786-1870)

Spricht für sich

“Mit Blumen ist es wie mit Menschen. Manche verregnen und verknittern, andere strahlen ins Regenwetter, ja Regenstürme hinein.” Karl Foerster (1874-1970)

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