Nach milden Tagen kommen jetzt kalte Frostnächte, auch tagsüber wird’s ungemütlich. Danach soll es wieder mild werden. Das Hin und her beim Wetter darf den Gärtner nicht verdrießen. Schöne Tage für die letzten Arbeiten nutzen, schlechte Tage fürs Genießen. Vielleicht etwas Feines kochen? Im Gartenrezept der Woche stehen Kürbisplätzchen mit Salbeibutter. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.
Pflanze der Woche:
Heidekraut
Die kleinen Halbsträucher sorgen gerade allerorten für Farbe. Sommer- oder Besenheide (Calluna vulgaris) sind dankbare Blüher, für Gärten gibt es mehr als 10.000 Sorten. So winzig ihre Glockenblütchen erscheinen, so großartig erweisen sie sich als Bienennahrung in später Jahreszeit.
Bauernregel:
Wie St. Martin (11.11.) führt sich ein,
soll zumeist der Winter sein.
Noch draußen lassen
Der Spätherbst zeigte sich lange mild, die Nächte brachten noch keine Fröste. Da durften viele Kübelpflanzen noch getrost draußen stehen bleiben. Noch! Oleander, Zitrusbäumchen, Feige, Eukalyptus, Lorbeer, Mittelmeerschneeball, Zistrose, Korallenstrauch, Zylinderputzer, alle diese robusten Gewächse brauchen erst ins Winterquartier, wenn die Nachttemperaturen anhaltend unter -5 °C fallen. Wenn es jetzt mal kurzfristig kälter wird, rückt man diese Pflanzen am besten nahe an die Hauswand, unter einen Dachvorsprung, an eine windgeschützte Stelle. Je länger die Kübelpflanzen im Freien bleiben können, desto besser für sie.
Noch in die Erde bringen
Das Erdreich ist immer noch warm genug, damit frisch gepflanzte Gewächse schnell neue Wurzeln bilden können. Es darf gepflanzt werden, auch wenn es kälter wird. Schnell noch rein mit den letzten Blumenzwiebeln, mit laubabwerfenden Gehölzen, mit Beerenobst, mit Rosenstöcken. Ganz wichtig: Frisch eingesetzte Gewächse müssen sehr gründlich gegossen werden und sollen eine schützende Mulch- oder Laubschicht über ihre Wurzeln bekommen.
Noch nachreifen lassen
Tomaten ist es langsam doch viel zu kalt, selbst im Gewächshaus. Wenn aber noch grüne, unreife Tomaten an den Pflanzen hängen, kann man die abnehmen und nachreifen lassen. Entweder die Früchte locker in eine mit vielen Löchern versehene Plastiktüte packen und an einen warmen Ort legen. Oder in einen gut gewässerten Römertopf legen, einen Apfel dazu, zudecken und warm stellen. Innerhalb weniger Tage sind die Tomaten „errötet“.
Noch rein damit
Lavendel, Rosmarin, Ysop, Zitronenthymian, Französischer Estragon, Majoran, Olivenkraut und Currykraut gelten eigentlich als winterharte Kräuter, die halbstrauchigen Gewürzpflanzen leiden denn auch nicht so sehr an Kälte als viel mehr unter Winternässe im Wurzelbereich. Dann ab damit ins ungeheizte Gewächshaus oder ins Frühbeet. Das wird jetzt ohnehin ausgeräumt, da finden die Kräuter idealen Schutz vor Wind und Regen, erhalten trotzdem genügend Licht.
Gartenrezept
Kürbisplätzchen in Salbeibutter
Da hat ein Kürbis den Halloween-Abend unbeschadet überstanden, da gibt es noch reichlich Salbei im Beet. Das passt perfekt für einen Herbstschmaus.
Für vier Personen:
1 kg festes Kürbisfleisch (z.B. Hokkaido-Kürbis)
100 g Spätzlemehl
etwas Kartoffelstärke
2 Eigelbe
120 g Parmesan, frisch gerieben
Salz, Pfeffer, Muskat, Zimt
Pflanzenöl, Butter
20-30 schöne Salbeiblätter
Kürbis entkernen und in dünne Spalten schneiden oder grob würfeln. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im Backofen (180°C, Umluft) 30-40 Minuten backen. Kürbisfleisch durch die Flotte Lotte oder durch die Kartoffelpresse drücken.
Kürbismus mit 60 g Mehl und Kartoffelstärke, Eigelben, Parmesan und den Gewürzen rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Auf dem restlichen Mehl zu Rollen mit 5 cm Durchmesser formen, davon Stücke schneiden und zu Plätzchen formen. Ist der Teig sehr weich, einfach mit einem Esslöffel Plätzchen abstechen.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen, die Kürbisplätzchen darin bei mittlerer Hitze vorsichtig von beiden Seiten goldgelb braten. In einer zweiten Pfanne Butter zerlassen, die Salbeiblätter darin kross braten.
Kürbisplätzchen mit der Salbeibutter anrichten. Nach Wunsch noch mit frisch geriebenem Käse bestreuen. Dazu schmeckt ein würzig angemachter Endiviensalat.