Garten: Sommer satt

Der Garten steht prächtig da. Feucht-warmes Wetter haben das Wachstum angekurbelt. Sonnige Tage und laue Nächte laden zum erholsamen Genuss im Grün ein. Doch ein wahrer Gärtner mag nicht still im Liegestuhl sitzen, er findet immer etwas zu tun. Beeren ernten? Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Sommerfreuden:
• Erste Beeren und Kirschen.
• Kräuter in voller Würze.
• Sommerblumen ganz üppig.

Bauernregel:
Wenn die Johanniswürmchen schön leuchten und glänzen,
kommt`s Wetter zu Lust und im Frieden zu tänzen.
Verbirgt sich das Tierchen bis Johanni (24.6.) und weiter,
wird`s Wetter einstweilen nicht warm und nicht heiter.

Johanniskräuter
Zu Johanni haben viele Kräuter ihre höchste Wirkkraft, so heißt es. Weil die Sonne am höchsten steht, können die Pflanzen volles Licht tanken und sich optimal entwickeln. Das Tüpfel-Johanniskraut etwa öffnet gerade seine Blüten. Aus ihm wird das heilende Rotöl gewonnen, mit ihm brüht man einen nervenberuhigenden Tee auf. Und es sieht auch im Garten hübsch aus, am besten in einem Wildblumenstreifen zwischen Witwenblumen, Dost und Lein. Beifuß ist eines der Kräuter, das man sich einst um den Leib gegürtet hat, damit übers Johannisfeuer gesprungen ist und schließlich den Beifußgürtel samt aller Sorgen und Lasten in der Glut verbrannt hat. Auch Beifuß wirkt attraktiv im naturnahen Garten, außerdem lässt sich daraus ein Tee gegen allerlei Schädlinge wie Kohlweißling, Lilienhähnchen aufgießen, den man erkaltet über gefährdete Pflanzen sprüht.

Allerletzte Ernte
Traditionell endet mit Johanni die Ernte vom Spargel wie auch vom Rhabarber. Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Pflanzen nach fleißigem Beernten jetzt erholen müssen, um für das nächste Jahr Kraft zu sammeln. Beim Rhabarber lässt außerdem der Wohlgeschmack der Blattstiele nach, sie enthalten zunehmend Oxalsäure, die in großen Mengen schädlich wirken kann. So schön sie wirken, aber die riesigen Blütenstände des Rhabarbers sollten Sie entfernen. Sie kosten die Pflanze sehr viel Kraft, das geht zu Lasten der Ernte im nächsten Jahr. Düngen Sie jetzt mit Pflanzenjauche und/oder Kompost.

Sommerblumen putzen und nähren
Schon einige Wochen stehen die Sommerblumen in Kästen und Kübeln, gedeihen und blühen. Um auch weiterhin fleißig Knospen anzusetzen, müssen sie regelmäßig ausgeputzt, also von verwelkten Blüten und abgestorbenen Teilen befreit werden. Außerdem hilft eine milde Düngung, die Wuchsfreude hoch zu halten. Düngen Sie aber lieber mild, mit einem organischen Volldünger oder Kräuterbrühe, statt zu üppig und einseitig mit Blaukorn. Gedüngt wird zudem nur in feuchte Erde, also vorher gut wässern.

Hecken schneiden oder nicht?
Mit dem Heckenschnitt sollten Sie noch etwas warten, denn der kräftige Zuwachs ist noch nicht abgeschlossen. Gerade jetzt Ende Juni erfolgt der sog. Johannitrieb, ein starker Wachstumsschub. Erst danach ist es Zeit für das Trimmen von Hecken. Bei vielen Gehölzarten spart man sich so zudem einen zweiten Schnitt.

Gartenweisheit
Pilze im Rasen
Bleibt die Witterung länger feucht oder wird ein Rasen ausgiebig bewässert, erscheinen bisweilen merkwürdige Gebilde im Rasengrün. Weiße oder cremefarbene, manchmal auch leicht bräunliche „Eier“, tatsächlich oft so groß wie Hühnereier. Es sind Boviste oder Stäublinge – Pilze. Und zwar deren Fruchtkörper, die bei Reife ihre Sporen über eine Öffnung im „Ei“ verstäuben. Der eigentliche Pilz wächst mit kaum sichtbaren Fäden unterirdisch. Gewöhnlich richten diese Pilze keinen Schaden an, sondern sind eher nützlich, weil sie dafür sorgen, dass Pflanzenreste verarbeitet und zu neuem Humus umgesetzt werden. Beim nächsten Mähen oder bei trockenem Wetter sind sie verschwunden.

2 Gedanken zu „Garten: Sommer satt“

  1. Die Blumen sind wunderschön. Wir haben unsere Terasse dieses Jahr auch dekoriert und auch ein paar Gewürzpflanzen wie Liebstöckl in Kübeln angepflanzt. Leider haben sich nun Blattläuse breit gemacht und kein Marienkäfer weit und breit. Irgendwelches Gift wollen wir auf keinen Fall einsetzen und absammeln hilft nicht. Die Ameisen sind auch emsig unterwegs, aber die tun denen nichts.

    Antworten
    • Ameisen tun den Blattläusen ganz bestimmt nichts, im Gegenteil! Sie nutzen die Läuse als Melkkühe. Betrillern sie am Hintern, damit die Läuse süßen Pflanzensaft ausscheiden, saugen diesen auf. Und sorgen für emsige Verbreitung der Blattläuse, indem sie sie überall hin verteilen. Verteidigen ihre „Kühe“ gegen Feinde… Wer etwas gegen Blattläuse tun will, muss etwas gegen Ameisen unternehmen. Sie umleiten, ablenken, umsiedeln.

      Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Item added to cart.
0 items - 0,00