Advent, Advent – das Kaminfeuer brennt. Wohin mit der Asche? Advent, Advent – lass Zweige blühen. Pflegen Sie den schönen Brauch am Barbaratag. Advent, Advent – die Mistel ruft. Küssen erlaubt. Im Gartenrezept sorgt der Apfel gut gebraten für wohlige Wärme (nicht nur) im Bauch. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.
Pflanze der Woche:
Mistel
In den schon kahlen Baumkronen leuchten die grünen Wunderkugeln der Mistel, die inzwischen zur Vorweihnachtszeit gehören wie Tannenzweig, Apfel, Nuss und Mandelkern. Misteln sind zauberhafte Lebewesen, der Erde entrückt, dem Himmel nahe. Was Wunder, das man ihnen magische Kräfte nachsagt. Ein „Donnerbesen“ unter den Giebel gehängt, wehrt nach altem Glauben böse Kräfte ab und hält Blitze vom Haus ab.
Bauernregel:
Knospen an St. Barbara (4.12.),
sind zum Christfest Blüten da.
Misteln im Baum
Ihr Apfelbaum trägt Mistelzweige? Kein Problem, solange die Misteln nicht überhand nehmen. Bis zu fünf große Mistelbüsche kann ein ausgewachsener Apfelhochstamm gut tragen, ohne davon allzu groß geschädigt zu werden. Denn Misteln sind Halbschmarotzer, sie zapfen die Wasserleitungen des Baums an. Ihre perlmuttartig schimmernden Beeren sind bei vielen Vögeln sehr beliebt. Sie haben keine Mistel im Baum, wünschen sich aber eine? Dann eine der klebrigen Beeren nehmen, in eine Rindenritze eines großen Astes von Apfelbaum, Weißdorn, Linde oder Birke quetschen und mit etwas Rebendraht oder Bast umwickeln, damit hungrige Vögel die Beere nicht gleich wieder herauspicken.
Zweige im Haus
Am 4. Dezember ist Barbaratag, da holt man Zweige ins Haus, um sie bis Weihnachten zum Blühen zu bringen. Der Brauch wird schon über 700 Jahre gepflegt. Am besten gelingt dies mit Trieben von Kirsche, Pflaume, Zwetschge, Kornelkirsche oder Forsythie. Schneiden Sie die Zweige mit einer scharfen Schere schräg an. Sofort in lauwarmes Wasser stellen. Die Vase kommt an einen mäßig warmen Ort, nicht gleich neben den Ofen. Da würden die empfindlichen Knospen nur schnell vertrocknen.
Holzasche im Garten
Draußen wird es kalt, da freut man sich an einem knisternden Feuer im Ofen. Nichts spendet so schöne Wärme wie ein Holzfeuer. Die Kehrseite der Medaille: Es bleibt viel Asche übrig. Holzasche gilt als wertvoller Dünger, vor allem für Kalium. Sinnvoll ist eine zusätzliche Kaliumversorgung im Garten aber nur, wenn der Boden zu wenig von diesem Nährstoff bereit hält (Bodenprobe machen lassen!). Eine kleine Menge Asche von unbehandeltem Holz kann man als Zuschlag zum Kompost verwenden, maximal eine Schaufel pro Kompostsilo und Jahr. Bäume lagern im Laufe ihres langen Lebens eine Menge Schadstoffe, vor allem auch Schwermetalle in ihr Holz ein. In der Asche liegen diese dann konzentriert vor. Mit einer Holzaschedüngung reicherten sich die Schwermetalle immer mehr im Garten an, gelangten auch in Gemüse und Obst. Deshalb entsorgt man Holzasche besser über den Restmüll.
Gartenrezept
Bratapfelmus
Das Winterlager gehört regelmäßig überprüft. Da finden sich immer mal nicht ganz makellose oder schon schrumpelnde Äpfel, außerdem sind die Äpfel schließlich auch zum Essen da. Machen Sie doch ein duftendes, würziges Dessert daraus, passend zur Vorweihnachtszeit.
Zutaten für 4 Personen:
8-10 mürbe Winteräpfel
10 g Butter zum Ausfetten der Form
250 ml Apfelsaft
4 cl Amaretto (Mandellikör)
Mark von 1 Vanillestange
½ TL Zimt
3-4 EL Honig
100 g Schlagsahne
2 EL Zucker
50 g Mandelstifte
4 Spekulatius-Kekse oder Amarettini
Äpfel putzen, braune Stellen ausschneiden, in grobe Stücke schneiden. In eine ausgebutterte feuerfeste Form geben. Apfelsaft mit Amaretto, Vanillemark, Zimt und Honig gründlich verrühren, über die Äpfel gießen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C (Ober- und Unterhitze) 20-30 Minuten backen. Die duftenden Äpfel dann durch ein Sieb streichen oder mit der Flotten Lotte passieren.
Schlagsahne steif schlagen.
In einer Pfanne den Zucker schmelzen, Mandelstifte und grob zerbröselte Spekulatius-Kekse dazu geben, unter stetigem Wenden leicht karamellisieren.
Apfelmus, am besten noch leicht warm, in vier Dessertschälchen füllen. Je einen Tupfer Schlagsahne darauf geben und mit dem Mandel-Spekulatius-Karamell überstreuen.