Garten: Verspätete Eisheilige oder verfrühte Schafskälte?

Akelei blauAchtung, Kälte – das mögen viele Pflanzen gar nicht, Gärtner übrigens ebenfalls nicht. Da heißt es sich warm anziehen. Trotzdem wird es wohl bald wieder wärmer, da darf man sich auf Erdbeeren und Bohnen freuen. Im Gartenrezept diese Woche: Salbeimäuschen. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Pflanze der Woche:
Akelei
Anmutige Blumen schaukeln an dünnen Stielen hoch über adrett gefiedertem Laub. Ihre besondere Blütenform verlieh der Akelei auch die Volksnamen Elfenhandschuh, Taubenblume oder „Fünf Vögerl zusamm“. Einmal im Garten, immer im Garten – die Akelei bleibt treu, denn sie versamt sich reichlich.

Bauernregel:
Ist der Mai heiß und trocken, gibt‘s für den Bauern keine Brocken.
Ist der Mai kühl und nass, füllt das dem Bauern Scheun‘ und Fass.

KaelteschutzMützen auf!
Kälteeinbruch, und das, obwohl die Naturzeichen alle auf Sommer stehen. Sobald Weißdorn, Margerite und Wiesengräser blühen, beginnt der Frühsommer. Ob nun aber verspätete Eisheilige oder vorgezogene Schafskälte, viele Gartenpflanzen wie Tomaten oder Basilikum bedürfen der Obhut, damit sie keine Kälteschäden erleiden. Wo möglich, deckt man mit Vlies ab, stülpt Hauben über oder legt wenigstens Zeitungspapier über. Empfindsame Balkon- und Kübelpflanzen werden an die wärmende Hauswand gerückt oder gleich über Nacht ins Haus geholt.

Erdbeeren Mulch mit HolzwolleErdbeeren mulchen
Die Erdbeeren blühen üppig, das weckt die Vorfreude auf viele saftige Früchte. Damit diese keinen Erdkontakt haben und von Fäulnis verdorben werden, legt man den Erdbeerpflanzen eine schützende Mulchschicht unter, sobald sich erste Fruchtansätze zeigen. Stroh, feine Holzschnitzel, zerschnittene Staudenreste oder Holzwolle eignen sich dafür, aber auch Zeitungspapier oder Brennnesseln. Zudem hält diese Mulchdecke die Feuchtigkeit länger im Boden und unterdrückt Unkraut. Vorsicht allerdings vor Schnecken. Wenn es geregnet hat, verziehen die sich gerne unter den Mulch.

BuschbohnenBohnen legen
Sobald es wieder etwas wärmer wird, kann man erstmals oder erneut Bohnen ausbringen. Feuerbohnen sind besonders robust, sie gedeihen auch in kühleren Lagen und profitieren von einem schönen Herbst. Stangenbohnen gelten als die empfindlichsten, sie brauchen einen langen warmen Sommer. Buschbohnen stehen dazwischen, sie wachsen rasch und bringen schon nach drei bis vier Monaten Ernte, allerdings sind sie nicht so ertragreich wie Stangenbohnen. Am besten sät man Bohnen in mehreren Sätzen den Juni hindurch. Immer auch gleich Bohnenkraut dazu setzen, das liefert nicht nur Würze für die Küche, sondern hält auch Bohnenfliegen und Bohnenläuse fern.

SalbeimaeuschenGartenrezept
Salbeimäuschen
Eine würzige Knabberei, gerade richtig jetzt mit den frischen Salbeiblättern auch schnell gemacht. Besonders geeignet ist dafür der großblättrige Salbei, Salvia officinalis `Berggarten´. Blattstiele lässt man an den Blättern, sie sind die Mauseschwänzchen, an denen man die Mäuschen wunderbar zum Munde führen kann.
1 Ei
5 EL Mehl
100 ml Milch oder Bier
Salz
Salbeiblätter
Öl zum Ausbacken
Aus Ei, Mehl und Milch mit einer Prise Salz einen dünnflüssigen Ausbackteig anrühren, etwa 15 Minuten quellen lassen.
Gesäuberte und gut abgetrocknete Salbeiblätter durch den Ausbackteig ziehen und im heißen Fett schwimmend ausbacken.
Auf Küchenpapier gut abtropfen lassen. Leicht salzen und sofort servieren.

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