Wärmende Pflanzen

Das große Frieren  – von wegen kalte Füße, Gänsehaut und klamme Finger: Es gibt doch Pflanzen, für jede Lebenslage, und gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Hier ein paar Beispiele:

Rosmarin macht munter
Die harzig-würzig duftenden, nadeligen Blätter der Gewürzpflanze haben es in sich, nämlich viele ätherische Öle. Sie wirken stark anregend auf die Durchblutung und den Kreislauf. Rosmarin sorgt also dafür, dass unser Körper die Heizung anwirft. Mein Tipp: Bereiten Sie ein Rosmarin-Öl zu und massieren Sie damit Arme und Beine. Dafür einige Zweige frischen Rosmarin in ein hochwertiges Olivenöl oder Mandelöl geben und eine Woche an einem zimmerwarmen, dunklen Ort ausziehen lassen, anschließend abseihen. Eine kleine Portion vom Öl in die Handflächen geben, Arme und Beine damit sanft einreiben. Schneller geht das, wenn Sie ätherisches Rosmarinöl verwenden, davon mischt man fünf Tropfen in 50 ml Öl, schon ist alles fertig zum Gebrauch.

Kartoffel machen lange warm
Winterspaziergänge sind etwas Wunderbares. Klare, frische Luft, strahlendes Licht, verzauberte Welt in Reif und Schnee. Dick einpacken und los geht’s. Anschließend wartet eine heiße Kartoffelsuppe, damit einem rasch wieder warm wird. Kartoffeln speichern Hitze gut, das weiß die Volksheilkunde auch in Form von Kartoffelwickeln zu nutzen. Wer dann noch mit Beifuß würzt, dem wird so richtig heiß. Denn Beifuß gilt als besonders wärmendes Gewürz. Oder scharf essen, mit Chili oder Curry gewürzte Speisen regen die Durchblutung an, und der Körper heizt von innen auf.

Aromatische Latschenkiefern
Nach einem Aufenthalt in eisiger Kälte, wenn man am ganzen Körper so richtig durchgefroren ist, heizt die Latschenkiefer tüchtig ein. Latschen wachsen an der Baumgrenze im Gebirge, müssen viele Monate lang starke Fröste aushalten. Sie wissen sehr gut, wie man Wärme erzeugt. Dazu muss man ihre Äste nicht einmal in den Ofen stecken – ihre Nadeln und ihr Harz machen schon warm. Besonders gut in einem Bad. Besorgen Sie sich das ätherische Öl der Latschenkiefer, davon geben Sie 10 Tropfen in einen Becher Sahne. Diese Mischung gießt man ins warme Badewasser. Statt Latschenkiefer kann man auch Fichtennadeln verwenden, aus einer Handvoll frisch gezupfter Nadeln einen starken Tee aufbrühen und den zum Badewasser geben.

Holunder tut Wunder
Die fein duftenden, cremeweißen Holunderblüten gelten als ein altbewährtes Mittel bei Fieber, also zur Abkühlung des erhitzten Körpers. Die nachtschwarzen, herben Holunderbeeren dagegen werden zur Vorbeugung vor grippalen Infekten empfohlen. Denn Holunderbeersaft wirkt wärmend und schweißtreibend, dazu sollte er warm bis heiß getrunken werden. Beispielsweise als Holunderbeerpunsch: ich mische dafür Holunderbeersaft zu gleichen Teilen mit Apfelsaft, koche alles mit einer Zimtstange, drei Nelken und einem Stück Orangenschale auf und lasse den Punsch noch 10 Minuten ziehen. Dann würze ich mit einem Esslöffel Honig und etwas Orangensaft.

Sonnendurchflutete Lindenblüten
Als hätten sie das Licht und die Wärme der Sommersonne in sich gespeichert, spenden die wunderbar duftenden Lindenblüten genau diese Energie im Winter. Eine Tasse dampfender Lindenblütentee schmeckt nicht nur gut, er heizt auch gut ein. Die beste Wirkung entfaltet der Tee, wenn Sie ihn abends trinken, und sich dabei zusätzlich warm einpacken, etwa unter einer kuscheligen Decke. Für eine Tasse Tee überbrüht man einen Teelöffel getrocknete Lindenblüten mit 250 ml heißem Wasser und lässt das zugedeckt fünf Minuten ziehen. Dann abseihen und nach Wunsch mit Honig oder Zucker leicht süßen. Ich gebe zusätzlich noch einen Tropfen Zitronensaft dazu, mir schmeckt der Tee so noch besser.

Befeuert von innen
Ingwer, Zimt, Anis, Nelken oder Kardamom sind Gewürze, die den Körper von innen her wärmen – ob in Speisen oder heiß aufgebrüht als Tee. Hilfreich sind da z.B. Yogi- oder Chai-Tee.

Kraftvolle Engelwurz
Engelwurz ist bekannt als Heilmittel für Magen und Darm. Mit aromatisch-scharfem Geschmack heizt sie ähnlich wie Ingwer dem Verdauungssystem ein, deshalb reichert man Magenbitter und Liköre gerne mit der Wurzel oder den Früchten dieses Doldenblütlers an. Ein Gläschen Engelwurz-Likör spendet wunderbare Wärme für den Bauch. Leider nur noch wenig bekannt ist kandierte Engelwurz. Stängelstücke werden mit Zuckerlösung konserviert und dann als Leckerei verspeist. Wer davon etwas mit Genuss isst, spürt sofort, wie es im Inneren warm wird. Ähnlich wie die Engelwurz zeigt sich auch die Meisterwurz, die „Meisterin aller Wurzen“, ein altes Heilkraut der Gebirgsregionen. Ein Gläschen Wein soll bei Kälte Wunder wirken. Dafür werden gereinigte und zerkleinerte Stücke der Wurzel in Wein eingelegt oder mit Wein kurz aufgekocht.

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