Garten: Vorbereitungen für die nächste Saison

Der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite, doch im Gartenkalender schleicht sich auf leisen Sohlen der Frühherbst ein. Jetzt ist die Zeit gekommen, Kräuter-Stecklinge zu setzen und Gemüse nachzusäen. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br-online.

Bauernregel:
Der September ist der Mai des Herbstes.

Stecklinge ziehen
Lavendel, Rosmarin, Salbei, Ysop, Eberraute, Thymian, Bohnenkraut – all diese halb verholzenden Kräuter können jetzt gut vermehrt werden. Man schneidet kräftige Triebe, die weder zu weich noch zu stark verholzt sind, entfernt einiges an Blattwerk und setzt diese Stecklinge in Töpfchen mit sandiger Anzuchterde. Dort bewurzeln sich die Stecklinge rasch und können noch vor dem Winter wieder ausgepflanzt werden. In Gegenden mit rauem Klima überwintert man diese Stecklinge besser hell und kühl im Haus. Sie kommen oft viel besser durch als die großen Pflanzen draußen.

Nachsäen
In der von der Hitze der Hundstage tief erwärmten und von Gewitterschauern gut durchfeuchteten Erde keimen jetzt Gemüsesamen rasch. Säen Sie noch Petersilie, Herbstrettiche, Radieschen, Rucola, Pflücksalate, Spinat, ersten Feldsalat, Winterkresse, Winterportulak und für die Überwinterung Zwiebeln, Winterwirsing oder Spitzkohl. Pflanzen können Sie Endivien, Eissalat, Radicchio und andere Salate. Halten Sie jedoch reichlich Abstand (mindestens 30 cm) zwischen den Pflanzen, damit Feuchtigkeit auf den Blättern durch Niederschlag, Tau und Nebel rasch abtrocknen kann. Das beugt Pilzerkrankungen vor.

Fleißig aufsammeln
Die Obsternte ist in vollem Gange. Neben Him- und Brombeeren sind Pflaumen und frühe Äpfel reif. Ob ein Apfel pflückreif ist, merken Sie, wenn er sich mit sanftem Drehen oder beim Kippen leicht vom Ast löst. Außerdem sollten die Kerne im Inneren schön braun sein. Besonders wichtig ist es, alles Fallobst sehr sorgfältig aufzulesen. Nicht selten sind die Früchte „bewohnt“, also von Maden oder auch von Krankheitserregern befallen. Damit die sich nicht in den Boden zurückziehen und von dort die Bäume neu infizieren können, müssen alle herabgefallenen Früchte entfernt werden.

Kennen Sie das?
Ambrosie
Hohe Ambrosie, Beifußblättriges Traubenkraut oder Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) – das sind Namen für eine Pflanze, die sich in den letzten Jahren in Bayern stark ausbreitet. Sie gilt als invasiver Neophyt, kann also durch enorme Wachstums- und Ausbreitungskraft die heimische Flora verdrängen. Noch dazu ist sie der Schrecken aller Heuschnupfen-Geplagten, denn sie blüht erst sehr spät und ihre Pollen gelten als besonders allergieträchtig. Nicht selten treten durch Kontakt Hautrötungen und -reizungen auf. Die Ambrosie gelangt vor allem durch Vogelfutter, aber auch durch verunreinigtes Saatgut (z.B. Sonnenblumen) in die Gärten. Häufig findet man sie dort, wo im Winter Vogelfutterstationen angebracht waren. Aufkeimende Pflanzen sollte man umgehend ausreißen (Handschuhe tragen!) und entsorgen, damit sie gar nicht erst zum Blühen kommen. Vogelfutterreste, auch die von Ziervögeln sowie Käfigstreu sollten in keinem Fall zum Kompost, sondern nur in die Restmülltonne.

Schreiben Sie einen Kommentar

Item added to cart.
0 items - 0,00