Garten: Graben, lockern, zudecken

Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. Bereiten Sie Ihre Beete auf den langen Winterschlaf vor. Leichte und mittelschwere Böden lockert und belüftet man mit einer Grabegabel. Schwere, tonhaltige Böden gräbt man um. Danach die Beete zudecken, zum Beispiel mit Beinwellblättern. Meine wöchentlichen Gartentipps auf br-online.
Bauernregel
Im Oktober nass und kühl,
wird der Winter nur ein Spiel.

Umgraben oder lockern
Eine der letzten Arbeiten im Gartenjahr ist nach dem Abräumen der Beete das Umgraben. Früher gang und gäbe, bevorzugt man heute eine Lockerung der Erde statt die natürliche Bodenschichtung buchstäblich auf den Kopf zu stellen. Bei leichten und mittelschweren Böden bringt man nur viel Luft in die Tiefe, indem man mit der Grabegabel immer wieder einsticht, sie hin und her bewegt. Hier bleiben die Bodenorganismen, wo sie waren. Nur sehr schwere, tonhaltige Böden gräbt man um, damit der Frost die Schollen aufbricht. In jedem Fall ratsam: Die Erde danach mulchen, z.B. mit großen Beinwellblättern, mit dem letzten Rasenschnitt.

Laub abrechen und Rasen mähen
Es fällt und fällt herab, das Herbstlaub, und kann liegen bleiben – zumindest unter Gebüschen und Hecken. Blätter von Wegen, Einfahrten oder der Terrasse können als schützende Wärmepackung rund um empfindliche Gehölze wie  aufgeschüttet werden. Vom Rasen allerdings sollte man es entfernen, denn unter der Laubdecke kann sich im Winter leicht Schneeschimmel, eine Pilzkrankheit, ausbreiten. Deshalb muss der Rasen auch spätestens jetzt noch einmal gemäht werden, höher als 5 cm sollten die Gräser nicht sein, sonst verfilzen sie.

Wurzeln ernten
Beinwell, Baldrian, Engelwurz, Brennnessel, Eibisch, Alant, Süßholz, Meerrettich und Co. – all diese Schätze unter der Erde warten noch auf die Ernte. Etwa Meerrettich und Süßholz als Köstlichkeit für die Küche, Eibisch und Brennnessel für die Hausapotheke. Wurzeln eignen sich aber auch als Stärkungsmittel für den Garten. Mit Beinwellwurzeln lassen sich Rosen prächtig düngen, mit Baldrian ein Auszug zur Förderung von Blüten und Früchten, aus Meerrettich eine Spritzbrühe gegen Monilia (Spitzendürre und Fruchtfäule) an Kern- und Steinobst ansetzen. Stechen Sie die Wurzeln jetzt aus, reinigen Sie diese. Dann kann man die Wurzeln zum Trocknen in Scheiben schneiden und auf Gittern auslegen oder auf Schnüre auffädeln und aufhängen.

Kennen Sie die?
Erzengelwurz
Eine mächtige Pflanze, im doppelten Sinne ist sie, die Erzengelwurz (Angelica archangelica). Auf nahrhaftem und feuchtem Boden, an halbschattiger Stelle kann sie mehr als zwei Meter Wuchshöhe erreichen. Dabei breitet sie ihre prachtvollen Fiederblätter wie Engelsflügel aus und krönt sich im Hochsommer mit üppigen weißen Blütendolden. Die starken, hohlen Stängel tragen bis tief in den Herbst die reifen Früchte, aus denen sich sehr einfach wieder neue Pflanzen nachziehen lassen. Die Engelwurz ist nur zweijährig, sie treibt im ersten Jahr eine Blattrosette, blüht und fruchtet im zweiten und stirbt danach ab. Stängel und Blattstiele werden wegen ihrer Aroma- und Heilstoffe (Engelwurz ist ein Kraut für Magen und Darm) für Liköre und Süßspeisen, auch zum Räuchern oder für Teemischungen verwendet.

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