Schneeglöckchen lugen aus der nassen Erde, Weidenkätzchen schlüpfen hervor und hier und da spitzt ein Krokus aus dem Gras. Diese Zeichen sind eindeutig: Der Vorfrühling streckt langsam seine Fühler aus! Meine wöchentlichen Gartentipps, auch auf br-online.
Bauernregel
Der Winter scheidet nicht, ohne noch einmal zurückzuschauen.
Primelfrühling
Bevor der Frühling draußen in Schwung kommt, holen kleine Topfpflanzen bereits Frühlingsfrische in die Zimmer: Primeln. Um lange Freude an den hübschen Blumen zu haben, werden sie hell und möglichst nicht zu warm (um 15 Grad Celsius) aufgestellt sowie kräftig gegossen, wenn die Erde fast ganz ausgetrocknet ist. Verblühtes immer gleich entfernen, dazu einfach den gesamten Blütenstiel ausknipsen. Wer Wert auf blütenzarten Frühlingsduft legt, greift zu den gelb blühenden Sorten – denn die verströmen das lieblichste Aroma, während rote, blaue, weiße Primeln leider oft duftlos bleiben.
Gießkannen-Putz
Eine Gießkanne ist unerlässlich für jeden Gärtner, sei es im Garten oder auf der Fensterbank. Sie spendet das lebensnotwendige Nass für die Pflanzen – und sollte unbedingt regelmäßig gereinigt werden. Bevor es wieder richtig in die Saison geht, werden diese Behältnisse einmal gründlich von Kalk und anderen Rückständen befreit, besonders aus hygienischen Gründen. Um auch den letzten Winkel sowie die schwer erreichbare Tülle zu säubern, füllt man die Kanne mit Essigwasser oder gibt Gebissreiniger-Tabletten in die gefüllte Kanne. So lösen sich die Krusten und können einfach ausgespült werden.
Obstbaumschnitt
Frostfreie Tage ohne Sonnenschein sind ideal, um die Obstbäume zu schneiden. Halten Sie sich an folgende Regeln: Je schärfer man den Rückschnitt führt, desto stärker wird der neue Austrieb. Schneidet man nur wenig, ist auch nur schwacher Neutrieb zu erwarten. Kürzen Sie die Krone auf eine regelmäßige Form ein. Werden Äste unregelmäßig eingekürzt, wächst der Baum später ungleichmäßig. Lassen Sie keine „Huthaken“ stehen, entfernen Sie Seitentriebe immer komplett (auf Astring).
Kennen Sie die?
Warm- und Kaltkeimer
Manche mögen’s kuschelig warm, andere dagegen bevorzugen es kühl – je nach Pflanzenart brauchen Samen völlig unterschiedlichen Verhältnisse zur Keimung. Saatgut von Gewächsen aus subtropischen bis tropischen Klimaregionen muss sehr warm gehalten werden. Warmkeimer wie viele Palmen, Tomaten oder Gurken brauchen bei der Aussaat Temperaturen über 15 Grad, besser noch wärmer. Basilikum etwa keimt je nach Sorte schon bei 15 Grad oder erst bei 25 Grad. Bei Kaltkeimern (früher auch als Frostkeimer bezeichnet) muss dagegen erst eine Kältephase auf die oft sehr dick- und hartschaligen Samen einwirken, um deren Samenruhe zu brechen. Es ist eine natürliche Schutzeinrichtung der Natur, damit die Samen nicht verfrüht aufgehen und die zarten Jungpflänzchen dann im Winter eingehen. Viele Kaltkeimer stammen aus dem Gebirge, z.B. Enziane und Primeln. Gewöhnlich bringt man solche Samen bereits zu Winterbeginn aus und lässt sie im Freiland. Wer jetzt noch Kaltkeimer aussäen möchte, greift zu einem Trick: Samen in Schalen mit Aussaaterde streuen und feucht halten, zunächst zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur. In Folie verpacken und für weitere zwei bis drei Wochen in den Kühlschrank stellen, am besten ins Gemüsefach bei rund vier Grad. Dann wie gewohnt weiterziehen.