Garten: Die Schätze des Spätsommers

Der Spätsommer bietet reichlich Früchte: Brombeeren, Zwetschgen, Pfirsiche und Frühäpfel liefern reiche Erträge. Aber man muss die Früchte rechtzeitig ernten, damit sie nicht überreif oder faul werden. Andere Pflanzen wieder wollen vor der kühlen Nachtluft geschützt werden. Meine wöchentlichen Gartentipps auf br-online.

Bauernregel:
Lorenz (5.9.) im Sonnenschein,
wird der Herbst gesegnet sein.

Wärmehauben
Kühle Nächte können die eine oder andere Gartenpflanze schon in Mitleidenschaft ziehen. Einstellige Temperaturen, zumal wenn sie unter 5 °C sinken, lassen Geranien „erröten“, Tomaten schlecht ausreifen, Basilikum und tropische Kübelpflanzen „erzittern“. Rücken Sie empfindliche Pflanzen nachts nahe an eine wärmende Hausmauer, stülpen Sie Reifehauben über Tomaten oder decken Sie frisch Gesätes mit Vlies ab. Andererseits sorgen frische Nachttemperaturen dafür, dass Äpfel besonders gut ausreifen und eine schöne Färbung bekommen.

Ernte satt
Der Erntemond (August) geht, der Herbstmond (September) kommt, im Garten gibt es allerlei zu ernten. Pflücken Sie Himbeeren und Brombeeren täglich durch, damit die empfindlichen Früchte vollreif und unbeschädigt in die Küche kommen. Gierige Amseln oder Wespen hält man durch Netze fern. Pflaumen und Zwetschgen, Pfirsiche und Frühäpfel liefern ebenfalls reiche Erträge. Im Gemüsegarten reifen Gurken, Tomaten und Paprika, je nach Witterung kann aus einer unreifen Frucht „über Nacht“ eine überreife werden und schnell faulen, daher ebenfalls täglich nachsehen und zur rechten Zeit ernten.

Steinobstbäume gleich schneiden
Pflaumen- und Zwetschgenbäume sind meist sehr starkwüchsig, ihre Kronen geraten schnell aus der Form. Zu dicht stehende, sich überkreuzende Äste behindern nicht nur die Ernte, sondern lassen das Laub nach Regenfällen nur langsam trocknen, was Krankheitsbefall fördert. Lichten Sie die Kronen der Bäume gleich nach der Ernte aus, indem Sie einige große Äste komplett herausschneiden und die verbleibenden einkürzen. Bei Pfirsich- und Aprikosenbäumen dagegen warten Sie mit dem Schnitt bis zur Blütezeit.

Bougainvilleen in Hochform
Bei manchen Bougainvilleen (auch Drillingsblumen genannt) dauert es bis tief in den Herbst, bis sie ihre ersten Blüten öffnen, oder sie blühen gar nicht. Dieses Jahr ist die Witterung mit daran schuld, denn die tropischen Kübelpflanzen lieben es heiß und sonnig, wollen eher trocken gehalten werden, brauchen viele Nährstoffe. Kühle und verregnete Sommer behagen ihnen gar nicht – da bleibt die Blüte häufig spärlich. Kürzen Sie die Triebe kräftig ein, wenn Ihre Bougainvillee nicht blüht, halten Sie sie relativ trocken (nur ganz austrocknen darf sie nicht). Im nächsten Jahr geben Sie ihr, nach erneutem kräftigen Rückschnitt im zeitigen Frühjahr einen regengeschützten Platz und gießen wenig, düngen viel. Selten umtopfen – Bougainvilleen blühen umso üppiger, je beengter ihre Wurzeln wachsen.

Kennen Sie die?
Aroniabeere
Als „Gesundheitsbeere“ macht sie gerade Karriere, die Aronia oder Apfelbeere (Aronia melanocarpa). Gerade reifen die schwarzen Früchte, die überaus reich an Radikalfängern, Vitaminen und Mineralstoffen sind. In Russland gelten sie als geschätzte Heilpflanzen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose. Die Früchte schmecken herb-säuerlich, man genießt sie in Maßen (zu viel davon kann Magenprobleme verursachen) als Saft, Gelee oder Tee. Die 2-3 m hohen Sträucher zieht man einzeln oder als Hecke an sonnigen bis halbschattigen Stellen auf jedem guten Gartenboden, beste Pflanzzeit ist der Herbst. Nach der Ernte bzw. im Frühjahr muss kräftig geschnitten werden, Blüten und Früchte bilden sich nur an jungen Trieben.

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