Das Laub wird bunt, zusehends. Die Nächte sind schon kalt, zunehmend. Der Garten steht im Herbstschmuck, auch auf Balkonien darf es herbstlich bunt werden. Knallrot ist diese Woche das Gartenrezept, ein pikantes Chutney aus Hagebutten. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.
Pflanze der Woche:
Dahlie
Ursprünglich stammen Dahlien aus Mittelamerika. Schon bald nach der Entdeckung Amerikas brachte man sie auch nach Europa. Hier versuchte man sie wegen ihrer fleischigen Knollen ähnlich wie Kartoffeln als Nahrungspflanzen anzubauen. Mit weniger als mäßigem Erfolg, denn die Knollen sind unbekömmlich. Erst als Alexander von Humboldt Dahliensaat nach Berlin schickte, begann der gärtnerische Höhenflug der Stauden, die nach dem schwedischen Botaniker Andreas Dahl (1751-1789) benannt sind und bis heute in keinem Bauerngarten fehlen dürfen.
Bauernregel:
Hilft der Oktober nicht mit Sonne,
hat der Gärtner keine Wonne.
Übern Zaun schaun
Pflanzzeit! Sie wollen wissen, was bei Ihnen gut gedeiht? dann spitzen Sie doch mal über die Zäune und erkunden Sie, was in der Nachbarschaft prächtig wächst. Da strotzen die Rosen nur so vor Blüten, da hängen die Himbeeren voller Früchte – das wird bei Ihnen dann wohl genauso sein. Was bei Nachbars dagegen schwächelt, verlangt auch im eigenen Garten mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Aufwand, viel Fürsorge, viel Mühen. Und mag trotzdem nicht so recht was werden. Bevor Sie also zu teurem Pflanzgut greifen, sollten Sie prüfen, ob sich die Gewächse wirklich für Ihren Garten eignen. Rhododendren brauchen nun einmal einen halbschattigen Standort mit saurem Boden, Hortensien eine windgeschützte Stelle mit feuchter Erde, Süßkirschenbäume einen sehr geräumigen, geschützten Platz.
Herbst im Kasten
Der Sommerschmuck hat ausgedient, es wird Zeit für neuen Schwung in den Kästen. Holen Sie sich die Vielfalt der Herbstblüher ans Haus. Neben Astern und Heidekraut passen Alpenveilchen gut. Bevorzugen Sie die kleinblütigen Sorten, die halten Kälte aus. Sie blühen bis tief in den Winter, wenn sie inmitten von kleinen Polster- oder Blattschmuckstauden etwas Schutz erhalten. Umpflanzen Sie die kleinen Knollenblumen mit Purpurglöckchen, Günsel, Pfennigkraut oder kleinen Ziergräsern.
Häufchen im Rasen
Auf Rasenflächen sieht man derzeit zahllose Erdhäufchen zwischen den Gräsern. Sie werden von Regenwürmern aufgeworfen. Die vielen Regenfälle der letzten Zeit sind dafür der Grund, die Regenwürmer belüften im dauerfeuchten Boden ihre Röhren. Die aufgeworfene Erde ist äußerst wertvoll, weil schön locker und voller effektiver Mikroorganismen. Solange es feucht ist, sollte man den Rasen dann möglichst wenig betreten, die Erdhäufchen verschwinden bald von selbst wieder. Trocknet der Rasen ab, kann man die Häufchen mit einem Rechen verteilen – das wirkt gleichzeitig wie eine Düngekur für die Grünfläche. Wo dieses Phänomen besonders stark auftaucht, sollte man die obere Bodenschicht durch Sanden lockern, damit Regenwasser schneller abfließt und die Erde besser durchlüftet wird.
Gartenrezept
Kartoffelrosen-Chutney
700 g Hagebutten von Kartoffelrosen (Rosa rugosa)
2 rote Zwiebeln
3 säuerliche Äpfel
100 g getrocknete Cranberrys
300 g Zucker
200 ml Rotweinessig
1 Teelöffel Senfkörner, zerstoßen
1 Teelöffel Schwarzer Pfeffer, gemahlen
1 scharfe Chilischote, fein gewürfelt (oder ½ Teelöffel Cayennepfeffer)
1 walnussgroßes Stück Ingwer, fein gewürfelt
Hagebutten waschen, dann von Stielen und den schwarzen Blütenresten befreien und vierteln.
Hagebutten mit wenig Wasser weich dämpfen.
Masse durch ein Sieb passieren.
Zwiebeln schälen und fein würfeln. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und ebenfalls grob würfeln.
Zwiebel- und Apfelwürfel, Cranberrys sowie weitere Zutaten zum Mus geben und bei offenem Topf unter Rühren weiterköcheln, bis Flüssigkeit weitgehend verdampft ist.
Heiß in Gläser füllen und verschließen.