Die gute Idee für Garten und Balkon auf Bayern 1: Es muss nicht immer gleich ein architektonisch ausgeklügeltes Luxushotel sein, oft tut’s auch eine einfache Unterkunft.
Eine Reihe von solitär lebenden Wildbienen (z.B. Mauer-, Woll- oder Maskenbienen) legt ihre Bruthöhlen im Mark abgebrochener oder abgeschnittener Stängel an, indem sie das weiche Mark herausnagen. Alte Triebe von Brombeeren, Himbeeren, Holunder oder Heckenrosen sind gut als Niststängel für solche Arten geeignet. Geht ganz einfach: Etwa 1 m lange, von Seitentrieben befreite Stängel senkrecht in den Boden stecken. Oder in kleine Bündel (maximal 5-7 Stiele) fassen und aufrecht an Stangen, Pfählen oder Zäunen festbinden. Unbedingt über den Winter dran lassen, denn die Larven der Bienen überwintern darin, und in den folgenden Jahren immer wieder ergänzen.
Kürzere hohle Halme von Bambus, Schilf oder anderen Gartengräsern (Pampasgras, Miscanthus) kann man auch bündeln und in eine alte Konservendose, ein Holzkästchen oder ein Stück Abflussrohr stecken – eine Seite bleibt offen, die andere wird verschlossen. Regengeschützt anbringen und vor Nistmaterial suchenden und hungrigen Vögeln schützen. Ein engmaschiges Drahtgeflecht vor der offenen Seite verhindert, dass Vögel die Halme herauspicken.
Mein spezieller Tipp: Dill, Fenchel, Kümmel, Möhre, Süßdolde, Bischofskraut, Engelwurz, Mannstreu oder Kugeldistel aussäen oder pflanzen, die bieten zuerst viel Nektar für Insekten, dann Nahrung für Vögel und schließlich hohle Stängel als Kinderstuben.