Der Flieder blüht, pünktlich zu Muttertag. Ich kann mich gut erinnern: Früher standen wir Kinder vor den Fliederbüschen und suchten schon mal die besten Zweige aus, um sie rasch noch vor Muttertag zu stibitzen. Wie wunderbar war die Wohnung dann von Duft erfüllt! Und alle in guter Stimmung, in LilaLaune.
Fliederduft ist für mich ein markantes Jahreszeitensignal. Der Frühling klingt langsam aus, jetzt kommt bald der Sommer. Sein orientalisch-blumiges Aroma ist „unüberhörbar“, die Luft „schmeckt“ nach Flieder. Fliederfarben, lila schmeichelt durchs Auge meiner Seele, erst recht, wenn es von Sonnenstrahlen durchflutet aufleuchtet. Inmitten des frischen Grüns der frisch ausgetriebenen Bäume und Sträucher eine Wohltat.
Ist es nicht schade, würde einem diese Naturerfahrung entgehen? Raus, raus in die Natur – in Garten, Park oder an den Waldrand. Der Flieder lockt!
Was ich spannend finde: Der Fliederduft lässt sich ähnlich wie Veilchenduft nur sehr schwer aus den Blüten extrahieren und kaum konservieren. Es gibt ihn eben nur für eine kurze Zeit im Jahr direkt am Busch. Danach kommen ja auch wieder andere Düfte. Vom Holunder – der auch Flieder genannt wird. Vom Mädesüß – das man auch als Weißen Wiesenflieder bezeichnet.
Zu guter Letzt noch ein Gedicht:
Und um die Holzbank duftete der Flieder
Weißt du den Abend noch? Die Ulme hing
Die dichten Zweige schützend um uns nieder,
Der Bach schoß glucksend unterm Zaun vorbei
Und um die Holzbank duftete der Flieder.
So süß, so süß! Die laue Nachtluft floß
In weichen Wogen schmeichelnd um die Glieder.
Die Grille zirpte leis im hohen Gras,
Und um die Holzbank duftete der Flieder.
Vom Himmel sank ein Stern in jähem Zug,
Lichtscheue Falter huschten hin und wieder,
Dein Arm umfaßte mich, wir waren jung…
Und um die Holzbank duftete der Flieder.
Anna Ritter
Aus der Sammlung „Das Ringlein sprang entzwei“
Ich liebe die Fliederblüte auch, Jahr für Jahr. Als wir hierher gezogen sind, war ich überglücklich zu sehen, dass es in meinem neuen Garten neben einem Salbei- auch einen Fliederstrauch gibt. Zwar „nur“ ein weißer, aber immerhin. 😉 Gestern habe ich mir bei den Schwiegereltern einen dicken Buschen zartlila Flieder mitgenommen, der jetzt im Wohnzimmer steht und unvergleichlich duftet. Herrlich, und ein wirkliches Geschenk der Natur.
Hallo Frau Greiner,
ich habe vor drei Tagen den Versuch gestartet und Flieder-Sirup angesetzt. Nach drei Tagen Ansatz habe ich gestern abgegossen und zögerlich probiert. Er schmeckt himmlisch und auch farblich ein Augenschmaus. Man sollte es wenigstens versuchen, den Duft zu konservieren. Es lohnt – und sicherlich ein paar überraschte Gesichter, wenn man ihn zum Sekt, zum Dessert, oder … reicht.
Liebe Grüße aus Edt
Karin Müller
Ich liebe Flieder über alles! Ich freu mich jedes Jahr darauf, gerade weil er nur so kurz blüht ist er etwas ganz Besonderes. Es gibt keinen schöneren Duft als der von einem Fliederstrauß in der Wohnung. Im Garten habe ich einen gefüllten Flieder, der auch ganz intensiv duftet, herrlich!
Liebe Grüße
Ute
Ja, man freut sich deshalb so sehr auf den Flieder, weil er eben nur ganz kurze Zeit blüht! Dann muss man ihn einfach in vollen Zügen genießen. Viel Freude dabei. Danach kommt eben wieder etwas anderes zum Zuge…