Endlich Sommer – das sagt uns der Schwarze Holunder mit seinen Blütenschirmen. Da muss man schon wieder an den Herbst denken, zumindest beim Gemüseanbau. Im Gartenrezept aber ein wirklich sommerliches Gericht, so richtig was für Biergarten, Brotzeit, Picknick, als Beilage zum Grillen: Marinierter Almkäse. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.
Pflanze der Woche:
Schwarzer Holunder
Wenn der Schwarze Holunder seine Blütenschirme aufspannt, wenn sein verlockender Duft durch den Garten zieht, dann ist laut dem Kalender der Natur der Sommer da! Als Strauch der Frau Holle gilt er seit alters her als Wohnsitz für die guten Hausgeister, wurde als „Apotheke des kleinen Mannes“ hochverehrt und durfte niemals gefällt werden, weil das sonst Unheil brachte.
Bauernregel:
Wie’s Wetter auf St. Medardi (8.6.) fällt,
es bis zu Mondes Schluss anhält.
Blütenreste entfernen
Es bringt vergangene Blütenpracht nicht zurück, sorgt aber für umso mehr Blütenfreude im nächsten Jahr: das Ausputzen. Bei Flieder, Rhododendren und Pfingstrosen sollten die verwelkten Blüten oder Fruchtansätze ausgeschnitten oder herausgebrochen werden. Sie kosten die Pflanzen nur unnütz Kraft. Bei jungen Fliederbüschen schneidet man Blütenreste einzeln von den Zweigen, damit viele neue Triebe entstehen – und nur an solchen bilden sich wieder Blütenknospen. Bei älteren Fliederbüschen ist das ein mühseliges Geschäft, hier merkt man sich besser einen Kräftigen Verjüngungsschnitt fürs nächste Frühjahr vor. Bei Rhododendren bricht man die Blüten vorsichtig aus, ohne die neuen Triebe zu beschädigen. Fruchtstände der Akeleien sehen zwar attraktiv aus, sorgen aber auch oft für ungezügelte Vermehrung. Wer Wuchern vermeiden will, muss Akeleien jetzt zurückschneiden.
Herbstgemüse säen
Rote Bete, Lauch, Rübchen, Weißkraut, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Mangold, Endivien, Radicchio, Zuckerhut – das darf im Spätsommer und Herbst ernten, wer jetzt sät und pflanzt. Damit sich keine Schädlinge am kräftig aufgelaufenen oder frisch gepflanzten Gemüse breit machen, zieht man ein Kulturschutznetz über die Beete. Mit Drahtbügeln gestützt und an den Rändern dicht dem Boden angeschmiegt, windsicher befestigt hält so ein Netz Kohlweißlinge, Lauchmotten, Rübenfliegen und anderes Getier zuverlässig fern. Sogar Schnecken bleiben ausgesperrt.
Buchsbaum schneiden
Damit Buchsbaum in Form bleibt, muss er immer wieder geschnitten werden. Dabei entfernt man stets nur die jungen Spitzen. Dieser Feinschnitt hält die Sträucher schön kompakt. In diesem Jahr werden Buchsbäumchen häufig von Wollläusen heimgesucht, die zu den Schildläusen zählenden Schädlinge schützen sich mit weißen Wachsflöckchen und sehen daher wie winzige Wattebäusche aus. Mit einem kräftigen Wasserstrahl kann man schon eine Menge davon herunterspülen. Zusätzlich besprüht man die Sträucher mit Teebaumöl-Lösung (10 Tropfen Teebaumöl, ein kleiner Tropfen Spülmittel und 1 Liter Wasser kräftig verschütteln).
Gartenrezept
Marinierter Almkäse
Perfekt für eine Gartenbrotzeit oder einen Biergartenbesuch, für ein Picknick oder als Mitbringsel zu einer Party, dazu noch schnell zubereitet – so ein kräuterwürziger Käse wird immer gern gegessen. Der Trick: Zu den aromatischen Kräuter, frisch geerntet aus dem Garten, unbedingt etwas Pfefferminze hinzufügen!
1 Almkäse, ersatzweise auch Camembert oder Tortenbrie
1 Handvoll frische Gartenkräuter, z.B. Thymian, Salbei, Rosmarin
1 Zweig Pfefferminze
2-3 getrocknete Tomaten
1 Knoblauchzehe
4-5 EL Pflanzenöl
Unser Holunder hier ist noch nicht so weit. Die ersten Blüten beginnen sich zu öffnen. Aber das Wetter der letzten Tage beschleunigt ja alles. lG, Michael