Labsal für Insekten

An vielen Stellen blüht derzeit der Natternkopf (Echium vulgare) – bewusst ist mir das erst richtig geworden, als mir Renate Blaes eines ihrer fantastischen Fotos geschickt hat und nachfragte, was es denn für eine Pflanze zeige. Wirklich eine Wuchtbrumme, dieses Raublattgewächs. Wie bei den Boraginaceen, also auch bei Borretsch, Vergissmeinnicht, Beinwell, Lungenkraut und Co., so üblich, wechselt die Blütenfarbe. Zuerst sind die Blüten rosa, dann färben sie sich blau. Insekten wissen genau, bei welcher Farblage am meisten Nektar in den Blüten zu holen ist, sie lernen es schnell.

Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädlich und krebserregend sein können. Deshalb wird von einem Verzehr abgeraten. Den Insekten schaden diese Stoffe nicht, jedenfalls ist darüber nichts bekannt. Aber die gehen in den Honig über.
Zwar gibt es bei uns keine Felder mit einem Reinbestand von Natternkopf wie etwa vom Raps (von einem Hektar mit Natternkopf könnte man dank des sehr zuckerhaltigen Nektars weit über 400 kg Honig ernten, Raps liefert dagegen nur die Hälfte), aber doch erscheint es, dass Natternköpfe immer zahlreicher werden. Sind ja auch in fast jeder Bienenblumenmischung, versamen sich inzwischen ganz gut. Das muss logischerweise zur Folge haben, dass Honig immer mehr Pyrrolizidinalkaloide hat?

Solch belasteter Honig soll mit unbelasteten Honigen gemischt werden, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

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