Frisch entdeckt:
Schokoladen-Kosmee
Wenn es im Garten nach Zartbitterschokolade duftet, steht nicht unbedingt ein Schokokuchen auf der Kaffeetafel. Der würde auch ganz schnell schmelzen, bei der derzeitigen Wetterlage. Die Quelle für den verlockenden Duft aber schmilzt selbst in heißen Tagen nicht dahin, im Gegenteil. Die Schwarze oder Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus) duftet umso stärker, je wärmer es ist. Bei kühlem Wetter dagegen darf man sich mehr am Anblick ihrer samtig dunkelroten Blüten freuen. Der Korbblütler aus Mexiko mag es sonnig und warm, wird wegen der frostempfindlichen Knolle wie eine Dahlie kultiviert.
Wetterregel:
Wie`s Wetter am Siebenbrüdertag (10.7.),
es sieben Wochen bleiben mag.
Volltanken, bitte!
Sie kommen kaum nach mit dem Gießen? Insbesondere Balkonblumen und zarte Gemüse in Gefäßen wollen mehrmals am Tag Wassernachschub. Mit einem selbst gemachten „Gießautomaten“ löschen Sie den Durst dieser Gewächse ganz bequem: Den Boden von einer großen PET-Flasche abschneiden. Mit einem Nagel ganz oben am Hals mehrere Löcher einstechen. verkehrt herum neben die Pflanzen tief in die Erde stecken. Mit Wasser befüllen. Fertig!
Auffüllen, schnell!
Salat geerntet? Dann schnell Kohlrabi nachsetzen. Offene Stellen werden sonst rasch von Unkraut besetzt. Zwischenkultur heißt das Zauberwort, zwischen den langfristig kultivierten Gemüsepflanzen lassen sich viele schnell reifende Arten ziehen. Kräuter wie Basilikum oder Petersilie füllen Lücken im Gemüsebeet ebenso wie Radieschen, Salate, Rote Bete, Mangold, Spinat, Rucola oder Rübchen. Selbst Blumen passen gut in Zwischenräume, Ringelblumen und Kapuzinerkresse darf man auch jetzt noch säen, sie kommen dann eben spät zur Blüte.
Ernten, fleißig!
Wer sich nicht ziert und bei Gemüse und Kräutern gleich zugreift, dem wird noch reichere Ernte beschert: Zucchini, Gurken, Brokkoli, Pflücksalat, Basilikum, Minze – alle reagieren auf frühzeitige Ernte mit erneutem Blüten- und Fruchtansatz sowie nachdrücklichen Wachstumsschüben. Zugreifen!
Glück aus dem Garten
Schattengare
Locker und feinkrümelig, gut feuchtigkeitshaltend und gleichmäßig Nährstoffe liefernd, so ist der optimale Zustand eines Bodens. Darin wachsen Pflanzen bestens. Solche Verhältnisse bleiben unter einer dichten Pflanzendecke lange bestehen, ebenso unter Mulchdecken bei regelmäßiger Bodenbearbeitung. Man spricht daher von Schattengare. Statt bei Hitze auszutrocknen und zu verkrusten oder bei Dauerregen zu verschlämmen, bildet sich im Schatten des Pflanzenbewuchses durch rege Tätigkeit von unzähligen Mikroorganismen eine stabile Krümelstruktur und ein dichtes Porensystem.
Noch mehr Tipps wie diesen finden Sie in meinem Bayern 1-Buch „Glück aus dem Garten – mit der Gartenexpertin durch die 10 Jahreszeiten“ – erhältlich im BR-Shop und im Buchhandel.
Oje, sollte ich schon wieder ein Buch „brauchen“? Verlockend jedenfalls, was und wie du’s schreibst 😉 Lieben Gruß Ghislana