Garten: Schützende weiße Pracht

Diesen Winter macht sich der Schnee rar. Schade für viele nur bedingt winterharte Pflanzen, die den wärmenden Schutz des Schnees vermissen. Wenn er nicht da ist, muss sich der Gärtner etwas anderes einfallen lassen. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Hie und da zeigt sich der Winter, da und dort spitzt schon der Frühling:
• Schneeheide – macht ihrem Namen Ehre.
• Baumkronen, Geäst, Zweige – knorrig bis filigran.
• Kamelien – im Wintergarten die Attraktion.

Bauernregel:
Lässt der Januar Wasser fallen,
lässt der Lenz es gefrieren.

Zudecken, wo kein Schnee schützt
Wohl dem Garten, der jetzt eine dicke Schneedecke hat – dort sind alle Pflanzen bestens geschützt. Wo die weiße Schicht fehlt, leiden viele Pflanzen in den derzeit so frostigen Nächten und bei eisigem Wind. Kahlfrost, also Bodenfrost ohne wärmende Schneeschicht, macht vor allem Rosetten- und Polsterpflanzen, die samt ihren Blättern überwintern, zu schaffen. Diese Pflanzen sollten Sie mit einer leichten Abdeckung versehen. Ein Fichtenzweig, ein Stück Vlies, etwas Laub – und schon überstehen die Pflanzen den Winter viel besser. Wichtig ist das vor allem bei Arten, die nur als „bedingt winterhart“ gelten, z.B. Bechermalve (Lavatera), Bartfaden (Penstemon), Schmucklilie (Agapanthus), Säckelblume (Ceanothus) oder Junkerlilie (Asphodeline), ebenso für im Herbst gepflanzte Stiefmütterchen oder überwinterndes Gemüse.

Den Durst gut stillen
Zimmerpflanzen wollen gut gegossen werden. Jetzt im Winter verlangt dies besonders viel Fingerspitzengefühl – im wahrsten Sinn des Wortes. Prüfen Sie mit Ihrem Finger das Substrat, bohren Sie ihn ein Stück weit hinein. Fühlt sich die Erde noch feucht oder gar nass an: Nicht gießen! Ist dagegen alles trocken, steht das nächste Wässern an. Je wärmer eine Pflanze steht, desto größer wird ihr Durst sein. Je kühler der Standort, desto weniger Feuchtigkeit wird gebraucht, hier ist die Gefahr von stehender Nässe besonders groß.
Gießen Sie mit zimmerwarmem Wasser, verwenden Sie auch möglichst kalkfreies. Nach einer Viertelstunde überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer oder Übertopf gesammelt hat, wegschütten.

Blumen aussäen
Kaum werden die Tage etwas länger, ist es schon wieder Zeit für die ersten Aussaaten. Die Samen von Petunien, Begonien, Ziertabak, Verbenen, Leberbalsam sowie Geranien müssen jetzt schon ausgebracht werden, weil die Pflanzen eine sehr lange Entwicklungszeit haben. Immerhin sollen sie zu Sommerbeginn schön blühen. Wer sie zu spät sät, muss dann lange auf die Blüte warten. Damit die Samen schnell keimen, über Nacht in lauwarmem Wasser oder Kamillentee einweichen. Im Minigewächshaus, am besten mit einer Heizmatte, keimt die Saat bei rund 20 °C innerhalb von einer Woche.

Wetterweisheit
Frosttage
Diesen Winter sind sie eher selten, die Frosttage – und noch ausgefallener: Eistage. Von Frosttagen spricht man, wenn das Tagesminimum der Lufttemperatur unter 0 °C fällt. Bei einem Eistag bleibt gar die Tageshöchsttemperatur unter dem Gefrierpunkt. Die Zahl der Frost- und Eistage nimmt in den letzten Jahren immer mehr ab – und das wird sich wohl auch noch fortsetzen. Für Gärtner einerseits vorteilhaft, weil sich da viele mediterrane Pflanzen gut über den Winter bringen lassen. Aber es hat auch Nachteile, denn nicht wenige Pflanzen brauchen den Frost, z.B. Frostkeimer wie Duftveilchen oder Frauenmantel.

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