Garten: Jetzt gilt’s langsam

Zimmerazalee 3Hand aufs Herz, wie geht es Ihren Kübelpflanzen? Für das Wandelröschen hätte ich ein paar Tipps. Zum Beispiel sollten Sie die Menge des Gießwassers an die Lichtverhältnisse im Winterquartier der tropischen Pflanze anpassen. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Pflanze der Woche:
Azalee
Asiatische Schmuckstücke, die es gerne kühl mögen, das sind die beliebten Zimmerazaleen (Rhododendron simsii). Dicht an dicht reihen sich die Blütenkelche an den Spitzen der kleinen Sträucher, so dass man die ledrigen Blätter kaum noch sieht. Und das zu einer Zeit, wo Blütenzauber höchst willkommen ist. Rund 50 verschiedene Sorten sind im Angebot, mit Blütenfarben von weiß über rosa bis rot, auch lachs und violett sowie zweifarbig.

Bauernregel:
Wenn der Hornung warm uns macht,
friert’s im Mai noch oft bei Nacht.

Zimmerazalee knospig kaufenAzaleen richtig pflegen
Ein bisserl heikel sind sie schon, die Azaleen. Wer sie aber gekonnt umsorgt, hat lange Freude an ihnen. Direkte Sonne mögen sie nicht, wohl aber ein sehr helles Fenster. Warm mögen sie es nicht, wohl aber erfrischende Kühle bei 10-18 °C. Nasse Füße, also zu viel Feuchtigkeit im Wurzelbereich vertragen sie nicht, sie dürfen auch nicht austrocknen. Gegossen wird mit kalkarmem Wasser. Als Wegwerfpflanzen sind Azaleen viel zu schade: Über den Sommer an einem halbschattigen Ort im Garten oder auf dem Balkon gestellt, blühen sie immer wieder wie neu.

WandelroeschenWandelröschen gut über den Winter bringen
Wie geht es Ihrer Kübelpflanze? Obwohl dieser Winter fast seinen Namen nicht verdient hat, ist die Jahreszeit doch ein Problem für viele Tropengewächse. Das Wandelröschen, auch Lantane genannt, hätte draußen keine Chance. Im kühlen Winterquartier bei 5-10 °C dagegen kommt es gut zurecht. Ist es hell genug, behält es die Blätter. Dann braucht es auch etwas mehr Wasser als bei dunklem Stand, wo es das Laub abwirft. Aber Vorsicht mit dem Gießen: Gerade nur so viel Wasser geben, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Je kühler das Wandelröschen steht, desto sparsamer sein. Schon bald werden die Spitzen wieder frisches Grün zeigen, an den Zweigen sich neue Blätter bilden.

Noch schnell die Obstbäume schneiden
Schon steigen die Säfte in den Bäumen, man merkt es an den deutlich schwellenden Knospen. Da bleibt gerade noch Gelegenheit, Apfel- und Birnbäume zu beschneiden. Sich kreuzende Äste, allzu dicht stehende Zweige, steil aufragende Triebe kommen aus der Krone heraus. Einen Hut soll man hindurch werfen können, heißt es, dann hat eine Obstbaumkrone genügend Licht und Luft.

Kornelkirschzweig fuer ValentinstagGeschnittenes für Geschenke
Nächste Woche ist Valentinstag! Dafür lassen sich die gerade geschnittenen Äste aus dem Obstbaum optimal nutzen. Einfach in die Vase stellen und ins Warme holen wie bei Barbarazweigen, die Knospen treiben schnell aus – fertig ist ein Blütenzauber, mit viel Liebe selbst gezogen und von Herzen geschenkt. Mit Zweigen von Forsythien, Kirschen, Kornelkirschen, Magnolien funktioniert das ebenso.

Gartenzitat
„Es zahlt sich das meiste aus auf Erden;
wer seine Bäume am fleißigsten wartet,
der erntet auch reichlich von ihnen.“

Jeremias Gotthelf (1797 – 1854), mit richtigem Namen Albert Bitzius, war ein Schweizer Pfarrer und Erzähler, der Menschen und Landschaft seiner Zeit in einzigartiger Weise beschrieb. Bedeutende Werke von ihm sind u.a. „Uli der Knecht“ oder „Die schwarze Spinne“. In seinem Garten in Lützelflüh ließ er 100 Obstbäume pflanzen, einer seiner liebsten Aufenthaltsorte war eine Gartenlaube. Das Haus samt Garten im Emmental, Kanton Bern, kann man besichtigen – es gibt auch Führungen durch das Gotthelf-Zentrum.

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