„Narzissen und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide.“, heißt es im Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt, veröffentlicht 1653. Bis heute ist die Faszination an den kostbaren Blumen nicht erloschen. Es muss je nicht gleich eine Tulpomanie ausbrechen, aber ein paar der eleganten Blüten hübschen doch das Zimmer auf. Ich mag sie wirklich jedem vergönnen, die Tulpen – aber wird beim Kauf auch daran gedacht, wo sie herkommen und wie sie erzeugt wurden?
Von weither, von nebenan
Die meisten Tulpen kommen aus Übersee, werden nicht immer ökologisch verträglich kultiviert oder von ordentlich behandelten Arbeitskräften geerntet und verpackt. Der lange Transportweg ist auch alles andere als CO2-schönend. Kann man sich ja leicht ausrechnen: Ein 10er Bund kostet oft nicht einmal zwei Euro! Beim Blumenladen hat man die Gewähr, dass die Stiele ziemlich frisch von der Zwiebel getrennt wurden und schon deshalb eine andere Qualität haben. Außerdem kann man sie sich zu einem netten Strauß binden lassen, gleich mit etwas Zusatzgrün und fachgerecht vorbehandelt. Und man kann im Corona-Lockdown die heimischen Geschäfte unterstützen, mit click-and-collect funktioniert doch auch der Blumenkauf. Vielleicht gibt es sogar einen Lieferdienst à la „Deggendorf bringt’s„? Kauf lokal, kauf vernünftig, kauf nachhaltig – auch Blumen.
Anhaltende Freude
Damit die Tulpen nicht gleich nach kurzer Zeit ein Fall für die (Bio-)Tonne werden, sollte man sie entsprechend behandeln. Richtig in die Vase gebracht halten sie länger. Alle Blätter, die nicht unbedingt für die Schmuckwirkung wichtig sind, entfernen. Sie kosten nur Kraft und verkürzen die Haltbarkeit enorm. Tulpen wollen nicht tief im Wasser stehen, also Stiele mit einem scharfen Messer frisch anschneiden und sofort in eine Vase stellen, die nur etwa 2 oder 3 Fingerbreit hoch mit Wasser gefüllt ist. Nicht vergessen, immer wieder frisches Wasser nachfüllen und Tulpenstiele alle 2 Tage neu anschneiden.
Stramm aufrecht oder verwegener Schwung
Tulpen stehen gerne kühl, bei sehr viel Wärme hängen die Blütenköpfe bald über. Man muss allerdings wissen, dass Tulpen beständig weiterwachsen, sowohl die Stiele länger als auch die Blüten immer größer werden. Schon aus diesem Grund sind sie bald über die Vase hinausgewachsen wie ein Kleinkind aus seiner Kleidung. Das macht aber eben auch ihren Charme aus. Wer’s nicht haben möchte, packt die Tulpen in eine möglichst hohe, schlanke Vase und steckt stützende Zweige dazu. Das sieht natürlicher aus, als wenn Tulpen andere Blüh-Begleiter total überragen.
Angelehnt an Slowfood: Slowflower
Man kann aber auch einem anderen Grundsatz folgen: Tulpen kommen im Winter selbst dann, wenn sie von einem heimischen Erzeuger stammen, aus einen beheizten Gewächshaus. Haben also keine Saison. Regionale, saisonale, pestizidfreie, nachhaltig erzeugte Schnittblumen? Solche bekommt man bei den Mitgliedern der Bewegung Slowflower – eine sehr gute Idee, die wir alle fördern und unterstützen sollten, wenn wir etwas für Pflanzen übrig haben.
Hallo liebe Frau Greiner, habe sie heute „zufällig“ im Netz entdeckt…
Kann ich ihren Blog buchen… Oder muss ich jeweils nachsehen, obs etwas Neues gibt…..
Sehr herzerfrischende, spannende Geschichten erzählen sie….
Alles Liebe
Magdalena
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