Bisher hatte dieser Winter nur ein kurzes Intermezzo zu bieten, dafür mit überreichlich Schnee. Doch die letzten Wochen waren sehr mild – deshalb sieht man jetzt auch schon erste Vorboten des Frühjahr. Die Haselkätzchen stäuben an manchen Sträuchern schon, an anderen sind sie noch fest geschlossen, an manchen Tagen tragen sie ein glitzerndes Reifkleid, an anderen perlende Regenmäntelchen. Danke an Simone Brauns Entdeckerfreude für die vielfältigen Ansichten der Haseln!
Die Hasel stäubt
„O, seht, vorbei ist des Winters Weh,
die Hasel streut Goldstaub auf den Schnee.“
Johannes Trojan
Und noch ein Gedicht:
Die Amsel lockt, die Hasel stäubt
Die Amsel lockt, die Hasel stäubt,
Im Erdengrund es heimlich treibt,
Nicht lang, der gelbe Krokus blüht,
Nicht lang, und bald die Rose glüht;
Bald wogt in heißer Luft das Korn,
Im Neste zirpt’s, im Heckendorn;
Es rauscht und braust das Waldesgrün,
Von Berg und Tal die Schatten fliehn;
Und hingestreckt auf blumiger Au
Senk ich den Blick ins Himmelsblau,
Und frei von Schwere wir die Brust,
Wie ist die Welt voll Lieb und Lust!
Wird’s balde sein? – Noch ist so grau
Der Himmel und die Luft so rauh –
Doch Amsel lockt und Hasel stäubt,
Herz auch in dir es heimlich treibt.
Wilhelm August Theodor Steinhausen (1846-1924)
„…die Weidenkätzchen spitzen bereits die Fellöhrchen.“ – wunderbar. 🙂
Auf dass der Frühling bald kommen möge!