Corona – Maske, das gehört inzwischen zum Alltag in der Pandemie. Innerhalb weniger Wochen ist uns zur Gewohnheit geworden, eine Community Mask, einen Mund-Nasen-Schutz aufzuziehen (aber bitte korrekt, also über Mund UND Nase!). Und damit zwar andere vor Ansteckung mit dem Virus zu bewahren, aber auch einen guten Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation zu verlieren. Denn hinter der Maske sieht man nicht mehr, ob Mundwinkel freundlich nach oben gehen, nur einer zynisch nach oben gezogen wird oder gar abweisend nach unten zeigen. Naja, muss man eben mehr mit Augen und Augenbrauen nachhelfen, Gesten benützen oder gleich sagen, was man meint… Sieben goldene Regeln für ausdrucksstarke Gespräche kann man z.B. HIER nachlesen.
Blüten-Maskierung
Ich muss jedesmal schmunzeln (mit oder ohne Maske), wenn ich derzeit am Straßenrand, an Feldrainen das Gewöhnliche oder Echte Leinkraut (Linaria vulgaris) blühen sehe. Die lebhaft in verschiedenen Gelbtönen gefärbten Blüten tragen nämlich Maske – und das schon viel länger als wir, ohne zu murren, ohne die Maske jemals abzulegen. Gemäß der Blütenökologie bildet das Leinkraut samt seinen engen Verwandten (Alpen-Leinkraut; Purpur-Leinkraut; Marokkanisches Leinkraut, in mancher Blühmischung enthalten) wie auch Löwenmäulchen (Antirrhinum), Zimbelkraut (Cymbalaria muralis), Gauklerblume (Mimulus) oder Elfenspiegel (Nemesia) so genannte Maskenblumen aus. Das sind besondere Formen von Lippen- oder Rachenblüten, bei denen der Zugang zum Kelch und damit zu Nektar und Pollen durch Vorwölbungen der Unterlippe verschlossen, also „maskiert“ wird. Um in den Schlund, ins „Mäulchen“ zu gelangen, muss ein kräftiges Insekt zuerst die Maskierung aufdrücken.
Maskenträger überall
Die Pflanzen tragen also Blumenmaske, haben keinerlei Probleme mit der Kommunikation – und ich trage gerne auch mal eine blumige Maske… Solche netten Begebenheiten erheitern und lassen den Corona-Frust vergessen. Hier eine Galerie von Maskenträgern:
