„Grüner Senf“

Senf schmeckt gut, wird aus den Samen der Senfpflanze gemacht. Seine Schärfe beruht auf Senfölglycosiden (Glucosinolaten), die sind sehr gesund und helfen dem Körper, unerwünschte Keime zu bekämpfen – auch Viren. Senf ist ein Kreuzblütler oder Kohlgewächs, verwandt mit Brokkoli, Grünkohl, Rettich und Meerrettich. Alle bekannt für ihre gesundheitsförderlichen Wirkungen. Das wusste man schon im alten Ägypten und weiß es heute in Korea, wo jeder Einwohner durchschnittlich 30 kg Rettich, Kraut und Kohl pro Jahr verspeist (gilt Korea vielleicht auch deshalb als Musterland im Umgang mit Corona?) – bei uns sind es nur 250 g pro Jahr! Also mehr Senf ins Essen, nicht nur auf die Wurst! Ich verwende gerne auch andere, mit dem Senf verwandte Gewächse als Ersatz für Senf, z.B. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Die wächst wirklich wie Unkraut und trägt jetzt zahllose grüne Schoten.

Scharfe Samen in grünen Schoten

Aus den Samen der Knoblauchsrauke, auch Knoblauchshederich oder englisch Poor Man’s Mustard genannt, lässt sich ähnlich wie mit Senfsaat eine würzende Paste zubereiten. Dafür muss ich nicht einmal warten, bis die Samen schwarz und reif geworden sind, sie lassen sich auch noch jung und grün sehr gut nutzen. Am einfachsten funktioniert es mit ganzen Schoten, solange sie noch weich und zart sind. Diese werden mit Öl verrieben oder gemixt, schon entsteht eine fein nach Knoblauch duftende und kräftig scharf schmeckende Paste.

Zu Gemüse statt zur Wurst

Gemüseplatte mit Knoblauchsrauken-Würzpaste, garniert mit Meerrettichblüten – wer braucht da noch Würstchen, Leberkäse oder Fleischpflanzerl?
Kohlrabi, Möhren und Zuckerschoten mit Grünspargel – alle nur gedünstet und mit Butter oder Pflanzenöl verfeinert – ergeben einen hübschen Farbdreiklang, denn nicht nur der Gaumen, auch die Augen wollen beim Essen verwöhnt sein! Ein paar knusprig gebratene Kartoffelwürfel dürfen auch noch dabei sein.

Knoblauchsrauke mit Schoten

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