Garten: Pflanzen auf Diät setzen

Menschen verspüren gewöhnlich im Frühjahr das Bedürfnis, Diät zu halten. Pflanzen dagegen werden im Spätsommer dazu verdammt: Ab September gibt es keinen Dünger mehr. Das geschieht aber nur zu ihrem Besten. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br-online.

Bauernregel:
Wie sich das Wetter am Bartheltag (24.8.) stellt ein,
so soll’s den ganzen September sein.

Auf Diät setzen
In Vorbereitung auf den Winter sollte ab sofort das Düngen mehr und mehr eingeschränkt werden. Reduzieren Sie die Dosierung schon einmal um die Hälfte, ab September bekommen die Pflanzen dann gar nichts mehr. Das gilt für alle Pflanzen, ausgenommen einjährige Sommerblumen und Gemüse, die ohnehin im Spätherbst abgeräumt werden. Nicht nur bei Kübelpflanzen ist die Diät wichtig, damit die in diesem Jahr gewachsenen Triebe gut ausreifen können, verholzen und den winterlichen Einflüssen besser widerstehen können.

Mit Grün düngen
Während man die Düngergaben für Pflanzen reduziert, sollte die Erde dagegen Nachschub erhalten, und zwar die von abgeernteten Beeten. Hier kann Gründünger eingesät werden, z.B. Phacelia (auch Bienenfreund oder Büschelschön genannt), Gelbsenf, Hülsenfrüchtler oder auch Ringelblumen. Die Pflanzen wachsen rasch, decken die Krume ab, lockern mit ihren Wurzeln den Boden und liefern wertvollen Humus.

Buchs und Hecken schneiden
Letzte Gelegenheit zum Rückschnitt von Buchs, ab den Monaten mit „R“ bleibt der Buchs ungeschoren. Wählen Sie einen bedeckten Tag dafür, denn die durch den Schnitt freigelegten Blätter vom Buchs bekommen leicht Sonnenbrand. Oftmals haben Buchen und Liguster durch den regenreichen Sommer nochmals kräftig zugelegt. Wo erforderlich, können Laubhecken jetzt ein zweites Mal geschnitten werden.

Tomatenschwemme
Die beliebten Früchte können Sie jetzt in Hülle und Fülle ernten. Manchmal gibt es jedoch Probleme, z.B. zeigen die Tomaten erst wässrige, dann braunschwarze Flecken an den Spitzen, die sich rasch vergrößern. Diese sog. Blütenendfäule entsteht bei Kaliummangel, oft tritt sie infolge einer zu hohen Stickstoffdüngung auf. Grünkragigkeit, bei der Tomaten rund um den Stängelansatz verhärten und nicht rot werden, beruhen auf nicht ausgewogenen Nährstoffverhältnissen oder starken Feuchtigkeitsschwankungen im Boden. Bereits befallene Früchte sind ungenießbar und müssen entfernt werden. Um die Ernte der noch gesunden Früchte zu sichern, streuen Sie etwas Gesteinsmehl rund um die Tomatenpflanzen und gießen Sie dann durchdringend.

Kennen Sie das?
Neophyten
Gerade blühen sie zuhauf: Pflanzen, die aus fernen Ländern stammen. Im Garten ist das die Regel, man schätzt fremdländische Gewächse wegen ihrer Pracht und Blütenfülle viel mehr als heimische Pflanzen. Außerhalb der Gartenzäune bezeichnet man Pflanzen, die nicht zur ursprünglichen Flora gehören, als Neophyten. In freier Natur dagegen können diese „Fremden“ zur Plage werden. Kanadische Goldruten, Indisches Springkraut, Japan-Knöterich, Schmetterlingsstrauch, Topinambur oder Lupine gelten als invasive Neophyten, weil sie die heimischen Pflanzen verdrängen. Oft handelt es sich um „Ausreißer“, die Pflanzen sind ursprünglich in Gärten kultiviert worden und dann durch Samen, Ausläufer, häufig auch durch unbedachtes „Entsorgen“ von Gartenabfällen im Wald verbreitet worden. Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass Gartenabfälle stets zum eigenen Kompost, in die Biotonne oder zur Grüngutsammlung auf den Wertstoffhöfen gehören.

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