Garten: Johanni – Jahreshöhepunkt

Echtes Johanniskraut kPflanze der Woche:
Johanniskraut
Rund 450 Arten umfasst die Gattung der Johanniskräuter, eine davon hat es zu großem Ansehen gebracht: Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum). Mit seinen von durchscheinenden Öldrüsen wie punktiert erscheinenden Blättern und den gelben, nach Zerreiben wie blutend wirkenden Blüten gilt es als eine der mächtigsten Heilpflanzen. Jageteufel, dieser alte Name erzählt davon, dass die Pflanze Dämonen in die Flucht schlagen kann – also Krankheiten zu heilen vermag.

Bauernregel:
Bis Johanni (24.6.) wird gepflanzt,
ein Datum, das dir merken musst.

Spargel kMit Johanni endet die Ernte
„Kirschen rot, Spargel tot!“ fordert eine alte Regel zu Johanni auf. Damit Spargel und Rhabarber Kraft sammeln können fürs nächste Jahr, werden sie spätestens ab jetzt nicht mehr beerntet. Düngen hilft dabei, verteilt auf mehrmalige Gaben etwa zwei Schaufeln gut durchgereiften Kompost oder 10 Liter Brennnesselbrühe pro Rhabarberstaude.

Blumenwiese kMit Johanni wird gemäht
Blumenwiesen werden traditionell erst ab Johanni geschnitten, wenn die meisten Wiesenblumen bereits ausgesamt haben. Zu frühe Mahd führt dazu, dass viele Wiesenblumen mit den Jahren einfach verschwinden. Leicht feuchtes Gras lässt sich viel leichter schneiden als trockenes, am besten wartet man also einen Regenguss ab. Das Schnittgut muss zum Trocknen sehr häufig gewendet werden – oder man hängt es nach alter Väter Sitte auf Holzgestelle.

Ligusterhecke kMit Johanni wird geschnitten
Nach dem Frühlingsschub treiben Bäume und Sträucher noch ein zweites Mal frische Zweige und Blätter, nämlich um Johanni. Das nennt man auch Johannitrieb. Danach ist das Wachstum fürs laufende Jahr abgeschlossen, die Gehölze gehen in die Reifephase. Gut beraten ist, wer jetzt seine Hecken schneidet und die Wassertriebe bei den Obstbäumen kürzt, denn es wächst kaum noch etwas nach und man kann sich einen zweiten Nachschnitt gewöhnlich sparen.

Gartenzitat
„Garten heißt nicht nur Frühjahrsblühen und Sommerpracht,
sondern heißt vor allem: die tägliche Ankunft des Unvermuteten.“

Jürgen Dahl (1829 – 2001) wurde bekannt durch seine Kolumnen in vielen Gartenzeitschriften, beschäftigte sich als Gärtner mit naturkundlichen und ökologischen Fragen und hielt in Kranenburg bei Kleve am Niederrhein seinen Garten in den Sommermonaten für Besucher offen.

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