Disteliges, 4. Teil

Poetisch: Ich krame in meinem Gedächtnis, während ich immer noch die ausgerissene Distel in meinen Händen drehe und wende.

Haben wir nicht mal in der Schulzeit etwas mit Disteln gelesen? Ja, „Der Distel mystische Rose“, Gedichte und Briefe von Annette von Droste-Hülshoff – was hat es mich damals genervt. Muss ich mir mal in der Bibliothek ausleihen, heute werde ich sicher anders über das Werk denken.

Ein Gedicht von Hermann Löns fällt mir noch ein, wenn auch nur die ersten Zeilen:
„Du bist als wie ein Distelkraut,
Das sticht den, der es bricht,
Und wer da Blumen pflücken geht,
Die Distel nimmt er nicht.“
Wie ging das weiter? Ich muss mal nachlesen.

Upps? Was flattert hier an mir vorbei? Ein Schmetterling, er gaukelt um meine armen Distel herum. Schmetterlinge lieben Disteln, sie saugen mit ihren langen Rüsseln den süßen Nektar aus den schlanken Röhrenblüten der Korbblütler. Gönnen wir ihnen doch die Disteln. –> Fortsetzung folgt, morgen.

Hier das komplette Gedicht von Hermann Löns: Die Distel

Du bist als wie ein Distelkraut,
Das sticht den, der es bricht,
Und wer da Blumen pflücken geht,
Die Distel nimmt er nicht.

Was hilft die schönste Blume mir,
Kann sie nicht werden mein,
Was hilft das schönste Mädchen mir,
Schlaf ich des Nachts allein.

Ein Mädchen, das nicht lieben will,
Kein einer nach ihr sieht,
Es steht da wie ein Distelkraut,
Das ungepflückt verblüht.

Ein Mädchen, das kein Lieben kennt,
Das bleibt die Nacht allein,
Die eine Nacht, die andre Nacht,
Im dustren Kämmerlein.

1 Gedanke zu „Disteliges, 4. Teil“

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