Baum-Advent: 5. Dezember

Balsamisch: Die schmalen Blätter von Nadelbäumen wie auch das Holz der Stämme enthalten reichlich Harze und ätherische Öle. Harze sind zähe, nicht flüchtige Gemische aus Kohlenwasserstoffen, sie erstarren an der Luft zu glasartiger, gelb-bräunlicher Masse. Diese Harze sind stets vermischt mit ätherischen Ölen, die wiederum leicht verdunsten. Ein Gemisch aus diesen beiden Komponenten bleibt zähflüssig, klebrig und verströmt lange Wohlgeruch. Den Bäumen dient das Harz als Wundverschlussmittel, mit ätherischen Ölen suchen sie Fraßfeinde fernzuhalten.

Steinzeitkleber

Bild von Kasjan Farbisz auf Pixabay

Das Naturmaterial Harz haben die Menschen sich seit Urzeiten nutzbar gemacht. In der Steinzeit diente es als Klebstoff, die alten Ägypter balsamierten damit ihre Mumien ein, bereits im antiken Griechenland würzte man mit Harz den Wein, auch um ihn haltbarer zu machen. Mit Harz ließen sich Schuhe und Gefäße abdichten, Fackeln lange brennbar ausrüsten, Lacke und Farben anrühren, Papiere leimen, Seifen sieden.

Schmieren und Salben hilft allenthalben

Fichtenharz wurde früher als Wagenschmiere verwendet. Wer mit der Postkutsche reiste, musste an den Stationen so genanntes „Schmiergeld“ zahlen. Ob beim Maibaumklettern, Gewichtheben, Tanzen oder Handballspiel, Harz sorgt sogar oft heute noch für einen besseren Grip. Beim Schlachten braucht der Metzger Brüh- oder Saupech, mittels Kiefernharz werden die Borsten von der Schwarte entfernt. Heftpflaster und Verbände hielten dank Harzen gut, sorgten für Desinfektion und schnellere Heilung. Nicht zuletzt werden mit Harzen altbewährte und höchst begehrte Heilsalben zubereitet.

Süßer die Saiten nie klingen

Bild von JPataG auf Pixabay

Nicht zuletzt klingt die Weihnachtsmelodie nur dann süß von der Geige, wenn die Rosshaare des Bogens mit Kolophonium, aus Harz gewonnen, geschmeidig über die Saiten gleiten. Und vielleicht bekommt jemand als Weihnachtsgeschenk ein Schmuckstück aus Bernstein – nichts anderes als fossiles Harz. Zukunftsweisend sind nachhaltige Nutzungen des natürlichen Rohstoffs, etwa für langlebige Verbundwerkstoffe aus Altpapier mit Harzen, ebenso für Kosmetika, Medikamente und technische Produkte.

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