Naturkraft der Alpen

naturkraft-alpenAm Freitag, den 11. November 2016 von 9 bis 17 Uhr beginnt mit „Mensch und Winter“ der erste Teil einer neuen Tagungsreihe im Bildungshaus Kloster Neustift/Brixen (Südtirol). Astrid Süßmuth, Karl Volgger und ich werden in vier Vorträgen die Teilnehmer aktivieren, sich innig über die Naturkraft der Alpen auszutauschen. Herzliche Einladung zu einem spannenden Tag voller angeregter Gespräche, Ideen, Emotionen und mehr. 

„Alles ist aus und in der Natur.“ Seit Urzeiten lebt der Mensch in und mit der Natur. Natürliche Rhythmen wie Jahreszeiten und Tag-Nacht-Wechsel takten sein Leben, Naturkräfte wie Wind und Wetter prägen seinen Alltag, natürliche Ressourcen wie Wasser, Luft, Sonne, Boden u.v.m. erhalten ihn und seine Gesundheit.
Im Alpenraum ist der Mensch der Natur und ihren Elementen innig verbunden. Die spezielle Landschaft mit ihren eigenen Gesetzen rief tiefen Respekt gegenüber ihrer Gewalt hervor und forderte die Bewohner zu besonderer Achtsamkeit im täglichen Leben. Das zeigt sich nicht zuletzt in einer eigenständigen alpenländischen Kultur und einem bis heute sehr lebendigen Brauchtum.
Auf den Wurzeln von althergebrachtem Naturverständnis wächst das Wissen für die Zukunft. Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit, diese Begriffe leiten auf dem Weg zu Lebensfreude, Gesundheit und Wohlbefinden. Die Alpen mit ihren naturintensiven Lebensräumen eröffnen dafür besondere Perspektiven und Möglichkeiten. Es gilt sie zu nutzen, für einen natürlichen Lebensstil, für sich selbst und zum Wohle aller.

Die Tagungsreihe baut auf folgende Leitlinien:

  • Der Mensch ist Teil der Natur
  • Natur der Alpen: Landschaft und Heimat verstehen und wertschätzen
  • Leben im Jahreskreis: Naturgesetze und Lebensrhythmen für Gesundheit, Regeneration und Resilienz nutzen
  • Natürliche Elemente: mit den Kräften von Wasser, Erde, Luft und Feuer leben und vital bleiben
  • Alpine Naturschätze: überliefertes und modernes Heilwissen zeitgemäß anwenden
  • Alpines Kulturgut: Brauchtum lebendig halten und Tradition in die Zukunft tragen

Die Tagungsreihe „Naturkraft der Alpen“ soll Ihr Wissen rund um Zusammenhänge und Kreisläufe der Natur im Einklang mit dem täglichen Leben stärken und erweitern. Profitieren Sie von Expertenvorträgen und werden Sie selbst aktiv im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Diskutieren Sie mit über die Chancen, die sich mit der Naturkraft der Alpen für den persönlichen Lebensweg, für die gemeinsame Heimat und für eine zufriedene Gesellschaft ergeben.

naturkraft-alpen-ploseFreitag 11. November 2016: Mensch und Winter – Element Erde

Der Winter in den Alpen steht im Zeichen von Sterben und Werden. Menschen, Tiere und Pflanzen stellen sich auf eine ruhige, strenge und karge Jahreszeit ein. Die Aktivitäten und auch der Stoffwechsel werden gedrosselt. Die Nächte sind länger und laden ein zu mehr Schlaf; einige Tiere machen sogar einen Winterschlaf. Schlaf bedeutet Erholung, Regeneration und auftanken von verbrauchter Energie. Die Winterlandschaft mit ihren schneebedeckten weißen Flächen und der Stille wirkt beruhigend. Die Menschen ziehen sich in dieser dunklen und kalten Jahreszeit vermehrt in die Häuser zurück. Die Bräuche der Winterzeit bringen Licht, warme Farben und Gerüche ins Haus; es ist die Zeit der Kerzen, der immergrünen Pflanzen (Adventskranz, Weihnachtsbaum…) und der Gemeinschaft im Familienkreis.

Einjährige Kräuter sterben ab, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt und Samen gebildet haben. Mehrjährige Kräuter ziehen ihre Kräfte in unterirdische Wurzeln und in die Erde zurück. Wurzelgemüse sind gerade in der Winterzeit hochwertige Nahrungsmittel, welche die notwendige Energie und Erdung vermitteln können. Während des ganzen Winters werden – vorerst unbemerkt – im Inneren der Pflanzen und Samen erste Vorbereitungen für den neuen Jahreszyklus getroffen. Der Winter ist dem Element Erde zugeordnet, da sich in dieser Jahreszeit das Leben zurückzieht in Häuser, Höhlen und in die Erde. Der Winter ist die Zeit des Rückzuges, der Ruhe und Besinnung.

Meine Beiträge:
harzNaturkraft Alpenkräuter – aus der Erde für den Körper
Heilkräuter und Wildgemüse im Winter
Winter: Zeit der Wurzeln, Rinden und Hölzer, Zeit der Nadelbäume. Die Sommerkraft der Natur liegt im Schoß der Erde gespeichert, unterirdische Pflanzenteile haben jetzt ihre beste Qualität. Zweige, Stämme und Nadeln trotzen Kälte und Schnee, ihre Energie kann uns Menschen helfen, gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
Welche Kräuter auch im Winter wachsen, wo die wilden Wurzeln zu graben sind, wie man Fichtengrün für die Hausapotheke nutzt, was Zirbenholz und Lärchenharz bewirken, wofür Meisterwurz, Enzianwurzel und Bergnelkenwurz gut sind, welche Rüben mehr als nur fein schmecken – eine gehaltvolle Reise mit vielen Tipps und Rezepten durch die winterliche Welt der alpinen Natur.

raeuchernNaturkraft Brauchtum – erdende Geschichten rund um den Winter
Mythos Winter
Grünes, Immergrünes verheißt im Winter die Hoffnung, dass auch wieder Frühling wird. Die Natur zieht sich nur zurück, in der Erde schlummert bereits das neue Leben. Inne halten, langsam tun, Kraft schöpfen und zu sich kommen – wer den Winter genießt, gibt Körper, Geist und Seele neue Kraft. Altes Brauchtum prägt die Winterzeit, spendet Halt, bringt Licht in dunkle Tage. Dazu gehören Märchen, die von den geheimnisvollen Mächten der Natur erzählen, wie auch das Räuchern, das die Erde mit dem Himmel verbindet. Ein klangvoller, duftender Reigen rund um winterliche Traditionen und alpenländische Kultur.

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