Leinkraut – für den Kräuterbuschen

Ein Kraut, das derzeit an vielen Straßenrändern leuchtet. Es scheint an einem vorbei zu huschen, man bemerkt es nur ganz kurz als hellgelb aufleuchtenden Fleck. Schon gerät es bei den allfälligen Mäharbeiten unters Messer, fort ist es. Doch nicht lange, dann reckt es seine gelben Blütenmäulchen wieder den Autofahrern entgegen. Ganz schön zäh und hart im Nehmen, das Blümchen, das Echte oder Gewöhnliche Leinkraut (Linaria vulgaris).

Was uns heute bloß noch als unnütz scheinendes Unkraut im Straßenbegleitgrün gilt, war früher einmal hoch geschätzt und geehrt. Als Berufkraitl oder Beschreikräutig trug man es bei sich, um sich vor Flüchen und Verwünschungen zu schützen – in Zeiten von Beleidigungen, Diskriminierungen, Hass und Hetze scheint es gerade heute wieder besonders wichtig zu werden, oder?

Als Liebfrauenbettstroh gehört es wie Labkraut, Johanniskraut oder Thymian immer noch in den Kräuterbuschen, der zu Mariä Himmelfahrt am 15. August gebunden wird. Der Kräuterbuschen ist schließlich immer schon als Hilfsmittel gegen das Böse eingesetzt worden, sei es gegen Donnerwetter, gegen üble Geister oder auch gegen gemeingefährliche Dämonen. Absolut zeitgemäß, so etwas haben wir nötig.

Mehr zum Leinkraut gibt’s in diesem Pflanzenlust-Post: Marienflachs

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