Eisenkraut – im Kräuterbuschen

Heute zu Maria Himmelfahrt werden mit Kräutern Sträuße gebunden, Buschen arrangiert, Körbchen gefüllt. Alle Gebinde bestehen aus einer heiligen Anzahl Pflanzen, also sieben für die Schöpfungstage, neun als vollkommene Zahl, zwölf nach den Aposteln bis hin zu 77 oder gar 99. Letztere Zahlen werden nicht leicht fallen, vor allem wenn nur besonders würdige Arten verwendet werden sollen. Neben Königskerzen gehören je nach Region und Tradition etwa Alant, Baldrian, Beifuß, Dost, Eibisch, Frauenmantel, Goldrute, Johanniskraut, Kamille, Leinkraut, Mädesüß, Minze, Natternkopf, Odermennig, Rainfarn, Salbei, Schafgarbe, Thymian, Wegwarte, Weidenröschen, Wermut, Wiesenknopf, Wilde Möhre, Ysop, sowie aus dem Blumengarten Lilien, Lavendel, Ringelblumen, Rosen und vom Feld Getreideähren, im Gebirge noch Wacholder, Alpenrosen oder Latschen. Rundherum, als Manschette, lassen sich noch Schutzhölzer wie Traubenkirsche oder Birke hinzufügen. Nicht zu vergessen: das Eisenkraut (Verbena officinalis)!

Was hat das im Kräuterbuschen zu suchen? Es macht hieb- und stichfest, heißt es. Es ist eine alte Heilpflanze (vor allem für Frauen, bei unregelmäßiger Menstruation, in den Wechseljahren), deren Qualitäten erst wieder entdeckt werden. Es ist eine Schutzpflanze für Wöchnerinnen und Neugeborene, Es hält den Blitz ab („Eisenhart und Hartenau, brennt an, dass sich das Gewitter stau!“).

Außerhalb des Christentums steht folgende Vorstellung: Die keltischen Druiden sollen das Kraut, das weder von der Sonne noch vom Mond beschienen wird, beim Aufgang des Hundssterns gesucht haben. Sie zogen mit eisernem Werkzeug einen Kreis dazum und zogen es mit der linken Hand aus dem Boden. So erhielten sie eine Zauberpflanze, mit der sie in die Zukunft schauen und sich Wünsche erfüllen konnten.

Mal probieren…

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