Marienflachs

Marienflachs, Marienschühlein, Liebfrauenpantoffel, Marienhaar, Muttergottesbettstroh – all die Namen für das Leinkraut (Linaria vulgaris) deuten auf eine innige Verbindung zwischen dem wilden Löwenmäulchen oder Froschgoscherl und Marienverehrung hin.

Die anmutige Pflanze wurde und wird sehr gerne in den Würzbüschel, den Kräuterstrauß zu Maria Himmelfahrt gebunden. Früher wurde das Leinkraut vielfach als Heilpflanze genutzt. Als Abnehmkraut diente es gegen das Abnehmen (Schwindsucht). Als Harnkraut nahm man es zur Steigerung der Wasserausscheidung. Als Nervenkraut wurde dem Bad zugegeben, um beruhigend zu wirken. Als Takkenkraut (Takke = Hämorrhoidenknoten) wurde es als Salbei zur Linderung bei Hämorrhoiden zubereitet. Noch wichtiger hielt man es als Beschreikraut, also als Pflanze des Gegenzaubers – kranke, also verzauberte Kinder wurden in Leinkraut gebadet, alte Menschen, deren Krankheit sich immer weiter verschlimmerte, wurden mit einem Absud gewaschen. Und schließlich sollte das Leinkraut auch noch vor Blitzschlag bewahren.

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