Kätzchen, was für Schätzchen 3

Kätzchen ins Körbchen

Wenn Kätzchen ihren Dienst erfüllt haben, fallen sie gemeinhin einfach im Ganzen ab, nur bei Birken lösen sie sich nach und nach auf. Dann ist’s zu spät, Kätzchen wollen beizeiten gesammelt sein. Wozu? Aus einigen von ihnen lässt sich so manche Köstlichkeit zaubern, die ein oder anderen werden auch in der Volksheilkunde genutzt. Nach altem Glauben bleibt z.B. das ganze Jahr gesund, wer die ersten drei Weidenkätzchen des Frühlings schluckt.

Hasel- und Erlenkätzchen wurden früher gesammelt, getrocknet, gemahlen und zum Strecken von Mehl verwendet. Konnte man es sich leisten, wurde nur der Blütenstaub ausgeschüttelt und als besonders eiweißreiche Zutat zum Brotteig gemischt. Heutzutage erprobt man, ob sich der reichlich enthaltene, an essentiellen Aminosäuren reiche Blütenstaub aus Kätzchen Nahrungsquelle nutzen lässt.

Kiefernpollen wird beispielsweise in Chile und Australien dafür getestet, zudem wurde dieser Blütenstaub seit jeher von den indigenen Völkern zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Pine Pollen Pancakes, Pine Pollen Bread, klingt doch verlockend? Doch man sollte wissen:  Kätzchenkost ist keine sanfte, eher eine herbe. Roh schmecken die Blüten zusammenziehend und bitter, aber gekocht, gebraten, eingelegt werden sie milder.

Achtsam mit Kätzchen umgehen

Gibt es doch zuhauf, da wird schon nicht schaden, wenn ich mich reichlich bediene. Solche Aussagen hört ein Wildpflanzen-Fan und Kätzchen-Liebhaber nicht gerne. Wie generell bei Wildpflanzen gilt auch hier, dass man nur so viel nimmt, dass es den Pflanzen nicht schadet – ernte höchstens so viel, so dass anschließend niemand bemerkt, dass etwas fehlt. Ganz besonders gilt dies für Weidenkätzchen, denn sie sind eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen im zeitigen Frühjahr. Manchmal erscheint es gar nicht so schlecht, wenn viele der Ansicht sind, Weidenkätzchen stünden unter Naturschutz…

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