Baum-Advent: 3. Dezember

Kiefer oder Föhre? Ist dasselbe. Während heute vorwiegend der Name Kiefer (der erst seit dem 15. Jh. auftritt) gebraucht wird, war früher eher die Bezeichnung Föhre, Führe, Forche oder Forle geläufig. Letztere hat germanische Wurzeln und ist bis heute im englischen „fir“ präsent, obwohl das wiederum aktuell die Tanne bezeichnet. Kiefer ist eine Zusammenziehung von Kienföhre bzw. Kienfernholz, was harzreiche Föhre oder Fackel aus Kiefernholz bedeutet, denn „Kien“ ist Harz. Und schon sind wir bei der Kiefer/Föhre als Lichtbaum!

Liebt das Licht und erhellt das Gemüt

Das gilt in mehrfacher Hinsicht. Kiefern sind Lichtkeimer, brauchen viel Licht zum Wachsen, deshalb reiht man sie neben Lärche, Birke, Pappel u.a. unter die Lichtholzarten ein. Weil das Holz der Kiefer reich an Baumharz ist und ein sehr gutes Feuerholz abgibt, nennt man die Kiefer auch Feuer- oder Lichtbaum. Der Kienspan oder die Kiefernfackel dienten lange als Lichtspender und zum Entzünden des Feuers im Herd. Das helle Holz stärkt nach alter Vorstellung das Selbstvertrauen und verleiht Licht und Lebensfreude. Und wer weiß heute noch, dass mit Hilfe der Kiefern auch ein Lichtzauber vorgeführt werden kann? Dafür muss man nur die staubfeinen Pollen sammeln und ins Feuer pusten, schon entsteht eine Stichflamme. Ach, man kann einer Kiefer ja auch noch Lichter aufsetzen, zu Weihnachten – immerhin bevorzugen manche Familien eine Waldkiefer als Christbaum anstelle von Tanne oder Fichte.

Mittag

Am Waldessaume träumt die Föhre,
Am Himmel weiße Wölkchen nur;
Es ist so still, dass ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies‘ und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch, es klingt, als ström ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.

Theodor Fontane (1819 – 1898)

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