Überall schweben derzeit die Doppeldolden der Wilden Möhre (Daucus carota) über den allmählich vertrocknenden Gräsern, am Straßenrand ebenso wie in mageren Wiesen oder sogar an Gartenzäunen. Ich bin immer wieder begeistert von dieser Pflanze. Obwohl sie mir gefühlt schon millionenfach untergekommen ist, kann ich mich jedes Mal wieder an der Kostbarkeit berauschen. Ist es nicht ein Wunder?
Wie der riesige Blütenschirm aus edler Blütenspitze an schlanken Stielen emporragt – wie ein Jonglierteller auf einer Stange, wer ist nur die Artistin? Wie das Blütenmuster als delikat durchbrochener Stoff erscheint – wer hat denn diese kostbare Spitze geklöppelt? Wie mittendrin sich ein hell- bis schwarzroter Punkt herausleuchtet – wer hat diesen Karfunkelstein dort kunstvoll hingesetzt?
Noch mehr komme ich ins Schwelgen, wenn ich mir die Fotos von Simone Braun dazu ansehe. Köstlich, diese Möhrenbilder.