Eitel Blumenschein 3. Teil

Eine Geschichte über besondere Beziehungen, über Vorlieben und Abneigungen, über Hochmut und Standesdünkel und was daraus folgt, dritter Teil und Fortsetzung von gestern und vorgestern::

Aufgeblasen wie Windbeutel, blasiert wie Snobs, hochnäsig wie Wasweißich. Da ist die Eitelkeit schnell entzwei, schon fingen die Lichtnelken an, sich zu streiten. Eine wollte schöner, begehrenswerter und bedeutsamer als die andere sein. Fast fingen sie an zu kreischen, um die Schmetterlinge allein auf sich zu fokussieren. Die eine gönnte es der anderen nicht, dass sich ein Falter sowohl mit der einen wie der anderen abgab. Schließlich kam es zum Eklat. Die eine lief puterrot an vor lauter Eifersucht, die andere wurde weiß wie ein Laken vor lauter Missgunst. Die Rote putzte sich noch ein Stück mehr auf. Sie legte sich ein kleines Krönchen zu, das sie auf ihre Blütenkrone setzte und wiegte sich im hellen Tageslicht – Starlet der Wiesen. Die Weiße blähte ihren Ballonkelch noch weiter, versprühte heftig Parfüm und wurde zum Sternchen der Nacht.

Aufgeputzt, unübersehbar leuchtete die Rote Lichtnelke aus der Wiese heraus. Stolz hob sie ihren Blütenkopf in die Höhe. Die dicke Hummel ließ vom Günsel ab und wurde auf sie aufmerksam. Nachdem sie mit ihrem kurzen Rüssel nicht an den Nektar in der engen Kronröhre kam, biss sie kurzerhand ein Loch in den Kelch und soff den süßen Saft aus. Dann flog auch noch ein Eulenfalter herbei und legte ein Ei nahe an den Fruchtknoten. Die Larve futterte die Samen auf. Der Weißen Lichtnelke ging es kaum besser. Im Schein des Mondes wurde sie von Motten umschwirrt, nein wie schäbig. Dämmerte der Morgen, schrumpelten die Kronblätter zusammen. Wenig attraktiv. Frustriert ließ sie ihre Blütenköpfe mit den riesigen Kelchballons hängen.

Fortsetzung und Schluss morgen…

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