Eitel Blumenschein 4. Teil

Eine Geschichte über besondere Beziehungen, über Vorlieben und Abneigungen, über Hochmut und Standesdünkel und was daraus folgt, abschließender vierter Teil der Fortsetzungen von gestern, vorgestern und vorvorgestern:

Tja, wie das Leben so spielt. Hochmut tut selten gut. Die Rote Lichtnelke verhöhnte man bald als Kikeriki, als Kuckucksblume, wegen ihrer schweinchenrosa Blütenfarbe gar als Metzgerblume – wenig schmeichelhaft. Doch tapfer erträgt sie bis heute ihr Schicksal und tupft die Wiesen munter mit rosaroten Blüten – Starlet der Wiesen. Auch für die Weiße Lichtnelke fanden sich Schmährufe. Schlotterhose, Weiberkittel, Knallerbse. Aber sie fügt sich ebenso, liefert sogar das Grüne Kraut, den Wiesenspinat, und ist bei Kindern als Schnalzer begehrt – Sternchen der Nacht.

Ab und an versöhnen sich zwei Lichtnelken und vereinen sich wieder – zu hellrosafarbenen, zart duftenden Lichtnelken, die tags von Tagfaltern und nachts von Nachtschmetterlingen umgaukelt werden. Blumen mit eitel Schein, ohne eitel zu sein? Und wir werden zu Sympathisanten, Groupies, Freaks.

Lichtnelken forever, jeden Tag und jede Nacht. Das ist wahre Pflanzenlust.

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