Da haben wir den Salat

Da stehe ich im Laden vor dem Gemüseregal und staune: alles leer. Nur ein paar klägliche Reste, aber die sind nicht wirklich verlockend, weil schon welk und sicher durch unzählige Hände gegangen. Ich hatte solche Lust auf einen frischen Salat, weil doch der Frühling da ist und sich der Hunger gerade von Winter auf Sommer umstellt. Hamsterkäufe in grün? Nehmen die Leute das Gemüse jetzt als Klopapier? Kann man Salat horten? Corona-Zeiten sind verrückte Zeiten.

Dann eben Salat anders

Ich gehe also lieber woanders einkaufen, nämlich bei mir im Garten, auf der Wiese, am Waldrand. Immerhin gibt es dort schon einiges zu ernten, was sich für einen Salat lohnt: Giersch, Gänseblümchen, Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Bärlauch, Kleiner Wiesenknopf, Wiesenlabkraut, Gundermann, Taubnesseln, Weidenröschen, Wiesenkerbel, Sauerklee – und sogar die ersten Blättchen von Sträuchern wie Weißdorn oder Hasel lassen sich schon ernten. Schnell ist ein Schüsselchen voll. Noch ein paar Blüten von Löwenzahn, Primeln und Veilchen drauf, ein kräftiges Dressing dazu, fertig.

Und ich bin glücklich, dass Corona die Gemüseregale leergefegt hat. Weil Wildkräuter viel besser schmecken als Salat aus dem Treibhaus. Und das Angebot in der Natur ist riesig, viel besser sortiert als im schönsten Supermarkt.

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