Kaum sprießt es draußen, bekommt man die Salatschüssel schnell voll mit wilden Delikatessen. Hier eine besonders würzige: Knoblauchsrauke oder Knoblauchshederich (Alliaria petiolata). Der Kreuzblütler kann es mit ihrem Knoblaucharoma durchaus mit Bärlauch (Allium ursinum) aufnehmen – und eignet sich als kräftige Würze für Salat wie für Gemüse oder Suppe, Senf oder Essig.
Der alte Name Salsenkraut weist darauf hin, dass die Knoblauchsrauke früher viel und gerne verzehrt wurde, hauptsächlich in Salsen, also Soßen oder Tunken.
Eines verträgt die Knoblauchrauke übrigens überhaupt nicht: Hitze. Die vertreibt die feinen Senföle, zurück bleibt ein eher herb-bitterer Geschmack. Also unbedingt für kalte Zubereitungen verwenden bzw. erst ganz zum Schluss vor dem Servieren auf heiße Gerichte streuen.
Für die Wildkräuterküche geeignet sind sowohl die grau-blau-grünen, nierenförmigen Blätter, mit denen die Knoblauchsrauke austreibt, wie auch die eher an Nesseln erinnernden, eiförmig zugespitzten Blätter der jungen Triebe. Stängelblätter werden jedoch zunehmend bitter, doch dann weicht man auf die Triebspitzen aus, greift gerne auch zu Knospen und Blüten.
Die Knoblauchsrauke kommt zwar gewöhnlich in großen Beständen vor, dennoch sollte man beim Sammeln stets berücksichtigen, dass auch andere die Pflanze mögen, ja sogar auf sie angewiesen sind. Etwa Schmetterlinge wie Waldbrettspiel (im Bild oben links), Aurorafalter (unten links) oder Weißlinge (rechts), deren Raupen an den Pflanzen fressen. Also bescheiden bleiben – nur so viel ernten, wie man wirklich braucht (eine kleine Handvoll ist genug!). Keiner sollte merken, dass man dort gewesen ist…