Wohin mit dem Herbstlaub?

Bayern 1 macht Sie mit meinen Tipps gartenschlau: Jedes Jahr stellt sich erneut die Frage, was mit all den Blättern passiert, die jetzt von den Bäumen fallen. Bloß nicht wegwerfen, Laub ist kostbarer Rohstoff.

Das Gartenjahr geht zu Ende und schenkt uns jede Menge Laub. Haben Sie gewusst, dass Sie mit einem ganz normalen Laubrechen die alten Blätter doppelt so schnell vom Rasen wegbekommen wie mit einem Laubsauger oder -bläser? Gut – ist anstrengend – aber das ist es im Fitness-Studio auch. Laub ist kostbarer Rohstoff.

Wo muss es weg, wo darf es bleiben

Recyceln Sie Ihr Laub. Beispielsweise als Mulchdecke auf abgeräumten Beeten oder in Hochbeeten. Unter einer Laubdecke bleibt die Erde den Winter über gut geschützt, die Bodenlebewesen, allen voran die Regenwürmer freut’s. Schon im Frühling ist das meiste verrottet, das Beet bereit für die nächste Saat. Entfernen muss man das Laub dagegen immer vom Rasen, damit die Gräser darunter nicht faulen. Gekehrt werden auch Wege und Treppen, damit man auf feuchtem Laub nicht ausrutscht. Am besten in einer stillen Gartenecke einen Haufen aufschütten, in dem Igel und Co. ein heimeliges Winterquartier finden.

Was tun mit Laub?

Trockenes Herbstlaub isoliert gut. Man kann damit Kübelpflanzen einpacken, die draußen überwintern, Rosen anschütten, Lavendelbüsche einpacken, die Baumscheibe frisch gepflanzter Gehölze überziehen, Pflanzflächen mit Zwiebelgewächsen überdecken. Laub kann man gut unter Bäume und Sträucher kehren, dort hält es die Wurzeln der Gehölze warm und liefert gleich wieder verlorene Nährstoffe nach. In Staudenrabatten dient Laub zwischen den Blumen als natürlicher Winterschutz, hält sowohl scharfe Fröste wie auch eisige Winde und vor allem allzu starke Temperaturschwankungen ab.

Laub kompostieren

Laub kompostieren: Schnell verrottendes Laub von Ahorn, Linde, Esche, Birke, Weide, Robinie sowie vielen Sträuchern wie Hasel, Forsythie oder Holunder darf in kleinen Mengen auf den Kompost. Mit Grasschnitt, Küchenabfällen oder anderem Grüngut gemischt zersetzt es sich dort rasch. Einfach mit dem Rasenmäher zerschreddern, dann rottet alles nochmal so schnell. Hat man aber große Mengen davon oder gar Laub von Eiche, Walnuss, Platane, Buche, Ginkgo, Kastanie, empfiehlt sich das Aufsetzen eines eigenen Laubkomposts. Hier setzt man das Laub eigens auf, mischt es mit stickstoffreichen Zugaben und erhält als Ergebnis einen besonderen Kompost: feinsten Laubkompost. Er duftet hervorragend nach gutem Waldboden, fühlt sich samtig weich an, hat eine besonders gute feinkrümelige Struktur, kann sehr viel Wasser speichern, liefert besonders ausgewogen Nährstoffe nach – kurzum: ist bestens zur Bodenverbesserung geeignet.

Mein spezieller Tipp:

Lassen Sie das Laub doch schlucken! Der kluge Gärtner baut vor, besser pflanzt die richtigen Gewächse unter die Baumkronen. Es gibt neben Farnen und Waldgräsern viele Bodendecker und kleine Stauden, die das Laub gleichsam schlucken und verdauen. Zwischen wintergrünen Bodendeckern wie Immergrün, Schattengrün, Balkan-Storchschnabel, Astilben, Waldschaumkerzen, Gold- oder Silbernesseln verschwinden selbst große Mengen an alten Blättern problemlos. Diese Gewächse wachsen von Natur aus unter Bäumen und haben sich daran angepasst, jedes Jahr im Herbst mit Laub überschüttet zu werden.

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