Direkt an meiner Terrasse spielt sich jedes Frühjahr ein grandioses Schauspiel ab: Tulpenblüte! Ohne dass ich jeden Herbst neue Zwiebeln setze, ohne dass ich mich groß um die Tulpen kümmere – ich schneide nur verblühte Stängel ab. Die Tulpen stammen noch vom Vorgänger, der sie einst in die Erde gesetzt hat. Seit Jahrzehnten treiben sie zuverlässig und blühen – schöner als in Amsterdam!
Und woher kommt’s, dass ich mit solchen Tulpen gesegnet bin? Es sind besonders schlichte, altbewährte Bauerngartentulpen, die es (fast) nirgends mehr zu kaufen gibt. Wer solche Tulpen haben möchte, muss den Nachbarn um ein paar Zwiebeln bitten. Mit den Jahren werden daraus immer mehr…
Oder man besorgt sich Tulpensorten mit besonders großem Durchhaltevermögen:
Darwin-Tulpen
Die robustesten Tulpen fürs Beet. Die Sorte ‚Parade‘ (signalrot, schwarze Basis) gilt als die ausdauerndste, aber auch ‚Golden Apeldoorn‘, ‚Ad Rem‘, ‚Oxford‘, ‚Pink Impression‘ und ‚Spring Song‘ blühen auf guten Standorten noch nach mehreren Jahren reichlich.
Lilienblütige Tulpen
Wirken zwar sehr zart und filigran, sind aber hart im Nehmen: Sorten wie ‚White Triumphator‘ und ‚Ballade‘ zeigen nach fünf Jahren immer noch eine konstante Blütenfülle.
Viridiflora-Tulpen
Mit den markanten grünen Mittelstreifen auf den Blütenblättern ebenfalls recht robust und über mehrere Jahre zuverlässig blühend, besonders ‚Spring Green‘ und ‚Formosa‘.
Botanische Tulpen oder Wildtulpen
Beispiele: Weinbergtulpe (einzige heimische Tulpe), Damentulpe, Seerosentulpen, Fosteriana-Tulpen (mit den größten Blüten aller Tulpen), Greigii-Tulpen. Stammen aus Steppen und sonnigen Gebirgshängen, lieben Sonne und hassen Nässe. Zum Ausreifen brauchen die Zwiebeln sommerliche Trockenheit. Der Boden sollte durchlässig sein. Ideal: sonniger Steingarten.
Tipps:
Empfindliche Tulpensorten sollte man nach der Blüte ausgraben und die Blumenzwiebeln samt Blätter in einer Holzkiste an einem trockenen Ort lagen. Dies empfiehlt sich besonders, wenn die Erde im Sommer schlecht trocknet und somit Fäulnisgefahr besteht.
Wer seine Tulpen in der Erde lässt, sollte keine einjährigen Sommerblumen dazu pflanzen, die regelmäßig gegossen werden. Denn Nässe schätzen die Zwiebeln nach der Blüte gar nicht. Trockenheit ist wichtig für das Überleben der Tulpenzwiebeln. Besser setzt man seine Tulpen zwischen Stauden und Sträucher.