Stern von Bethlehem

Dreikönigstag. Da spielt ein Stern eine besondere Rolle – auch unter den Pflanzen:
Es geht die Sage, dass der Stern, der einst den heiligen drei Königen den Weg aus dem Morgenland zum Stall nach Bethlehem wies, zur Erinnerung in tausend Splitter zerbrach und diese, als sie auf die Erde fielen, sich in lauter Blumen verwandelten. Eben in Sterne von Bethlehem oder Milchsterne, botanisch Ornithogalum (was so viel wie Vogelmilch bedeutet). Gewöhnlich bezeichnet man so den Doldigen Milchstern (Ornithogalum umbellatum), der nebenbei auch als Gärtnerschreck oder Gärtnertod verschrien ist, weil er – passende Wuchsbedingungen vorausgesetzt – sich zügellos im Garten vermehren kann. Bezeichnungen wie Schlafende Jungfrau oder Eleven o’Clock Lady beziehen sich auf das späte Öffnen der Blüten. Meistens erwacht die Pflanze erst gegen 11 Uhr und legt sich um 3 Uhr nachmittags schon wieder zur Ruhe. Milchsterne lassen sich auch im Garten sehr einfach ziehen, man pflanzt die Zwiebeln einfach an sonnigen bis halbschattigen Stellen in lockeren, humosen Boden. Dort blüht er im Hoch- und Spätsommer. Die Zwiebeln lassen sich aber auch gut antreiben, ähnlich wie Hyazinthen – dann blüht einem schon früher was.

Und wer es lieber farbenfroh hat, der greift zum Orangefarbigen Milchstern (Ornithogalum dubium) aus Südafrika, der gerne als Topfpflanze gezogen wird.

16 Gedanken zu „Stern von Bethlehem“

    • Zwiebeln von diversen Milchstern-Arten bekommt man in gut sortierten Gärtnereien, am besten im Internet schauen, da gibt es Spezialisten für Blumenzwiebeln.
      Vorgetrieben gibt es die Sternchen aber auch manchmal, dann im Topf kaufen und auspflanzen.

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  1. Der Stern hat sich bei mir im Vorgarten massenhaft vermehrt.
    Wie werde ich sie wieder los?
    Gibt es ein Mittel, eine Methode sie zu entfernen?
    Danke für Ihre Hilfe.

    Mit freundlichen Grüßen
    H. Meiners

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  2. Bei REWE hatte ich mir im späten Winter eine blühende Topfpflanze gekauft, nachdem ein erster Versuch im letzten Jahr an unzähligen Läusen scheiterte. Die aktuelle Pflanze trieb 4 wunderbare Blütenstände aus. Seit ca. 3 Wochen ist alles vorbei und sie zieht sich zurück. Allerdings weiß ich nun nicht, wie ich sie weiter pflegen muß, da ihr Verhalten nicht mit dem (auf anderen Websites) beschriebenen (Winterruhe) übereinstimmt.
    Ich bitte Sie um einen Hinweis. Vielen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen aus Sachsen
    Wilfried.

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    • Auch wenn die Ruhezeit nicht mit dem Winter übereinstimmt – einfach in der Pflege genauso verfahren. Die Ruhe liegt halt dann einfach in anderen Jahreszeiten. Ist aber nötig, damit die Pflanze wieder zu Kräften kommt.

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  3. Guten Tag liebe Karin,

    ich bin nun etwas verunsichert, und der Meinung dass der Milchstern ein Liliengewächs ist. Nun habe ich in Wikipedia gelesen, dass es ein Spargelgewächs ist.
    Lilien haben Zwiebeln, Spargel nicht, so mein Verständnis.
    Nun frage ich Dich als meine bereits des öfteren Lehrmeisterin im Bildigshaus Neustift, denn mit deiner Antwort kann ich mir sicher sein.

    L.G. Maria Teresa Bortoluzzi

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    • Ob eine Pflanze eine Zwiebel bildet oder nicht, hängt keinesfalls von ihrer Familienzugehörigkeit ab.
      Küchenzwiebeln, Knoblauch, Bärlauch, Allermannsharnisch, Weinbergslauch gehören zur Familie der Amaryllisgewächse, sie bilden Zwiebeln aus.
      Hyazinthen, Traubenhyazinthen, Blausterne gehören zur Familie der Spargelgewächse – wie eben auch die Milchsterne. In dieser Familie bilden manche Arten Zwiebeln, andere nicht. Krokusse z.B. haben Knollen.
      Tulpen, Lilien, Kaiserkronen, Gelbsterne sind Liliengewächse, die hier einsortierten Arten bilden alle Zwiebeln.
      Zwiebeln gibt es aber auch bei Kreuzblütlern (Zwiebel-Zahnwurz) oder bei Doldenblütlern (Fenchel).

      Zwiebeln sind zunächst einmal spezialisierte Pflanzenteile – nicht unbedingt Merkmale für Familien.
      Dass etwa Milchsterne heute in die Familie der Spargelgewächse (und nicht mehr zu den Liliengewächsen) gehören, hat andere Gründe. Hier haben vor allem molekulargenetische Erkenntnisse dazu geführt, dass die Familien neu gegliedert wurden.

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