Ob dieser Herbst je zum Winter wird? Jedenfalls ist es diesem Herbst zu verdanken, dass wir noch immer draußen ernten können. Zum Beispiel Hagebutten. Die leuchten immer noch schön rot von den bewehrten Zweigen. Allerdings sind sie jetzt schon weich geworden, also richtig reif. Macht nix…
Hagebutten enthalten zu Beginn ihrer Reife, wenn sie schön ausgefärbt, aber noch hart sind, besonders viel Vitamin C. Man schmeckt’s, denn diese Hagebutten sind auch ziemlich säuerlich. Lässt man sie länger am Strauch, reifen sie weiter, werden allmählich weich bis matschig – aber zuckersüß. Typisch, wie bei so vielen Früchten der Rosengewächse. Der Vitamin C-Gehalt ist gesunken, dafür hat sich der Zuckergehalt erhöht. Auch gut!
Und wie man bemerkt, ist nicht unbedingt Frosteinwirkung nötig, damit dieser Reifeprozess erfolgt. Das erledigt die Zeit. Wie auch bei den Mispeln, bei Elsbeere und Speierling. Und selbst bei Äpfeln, Birnen und Bananen (letztere ist natürlich KEIN Rosengewächs) lässt sich das feststellen. Erst nach Lagerung erlangen spätreifende Birnen und Äpfel ihre Genussreife, wird ihr Fruchtfleisch mürbe und ihr Geschmack voll und rund. Erst braune Bananen mit fast schon matschigem Fruchtfleisch schmecken richtig aromatisch-süß.
Was tun mit weichen Hagebutten? Am besten direkt vom Strauch pflücken, das rote Fleisch mit den Fingern herausdrücken (dabei bleiben die Kernchen in der Fruchtschale) und ab in den Mund! Oder Hagebutten abschneiden, kurz köcheln, durchs Sieb streichen und das erhaltene Mus zu Marmelade einkochen, wie Tomatenmark für eine Nudelsauce verwenden…